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Fiber to the home

Vor einiger Zeit schon hat die Telekom umfänglich für den Glasfaserausbau in unserem Wohngebiet geworben, und mittlerweile ist die Mindestzahl an Vorbestellungen weit überschritten, so dass der Ausbau bis April 2022 abgeschlossen werden soll. Damit stellt sich zugleich die Frage: Wollen wir Glasfaser? Unser Vermieter hat auf jeden Fall den Hausanschluss bestellt und auch für seine Wohnung schon einen Anschluss gebucht; wer sich direkt beim Erstausbau anschließen lässt, spart wohl eine ganze Menge Geld, und vermutlich können wir uns wünschen, wo der Anschluss dann später liegen soll. Und natürlich klingen 1.000 MBit/s Downstream bei 200 MBit/s Upstream (oder 500/100) toll. Andererseits stellt sich natürlich die Frage, ob man das wirklich braucht - eigentlich vermutlich nicht. Aber wer weiß schon, ob man es nicht in ein paar Jahren bereut, jetzt nicht auf den Zug aufgesprungen zu sein?

Rückblickend haben wir uns bis jetzt eigentlich immer schnell an die neuen Geschwindigkeiten gewöhnt.

  • Angefangen hat bei mir alles Ende 1995 in meiner damaligen Studentenwohnung in Heidelberg, als ein Freund mich mit Compuserve und dem Internet vertraut gemacht hat. Trotz aller IT-Affinität waren Mailboxen an mir bis dahin ebenso vorbeigegangen wie das Internet und die Möglichkeiten, die die Universtität in diesem Bereich bot - darüber wundere ich mich noch heute. Jedenfalls habe ich mich knirschend und knarzend erst bei Compuserve, dann bei AOL, dann bei junior-net und dann bei der Telekom eingewählt.

  • Ziemlich bald - und noch vor meinen Eltern - bin ich dann auf ISDN umgestiegen. Das war schneller und knarzte nicht mehr … Dennoch erfolgte die Abrechnung zeitbasiert; es fiel zumeist eine Grundgebühr an, zudem Telefonkosten. Das ging richtig ins Geld - ich erinnere mich immer noch (ungern), wie plötzlich eine Telefonrechnung im DIN-A4-Umschlag mit einem Gesamtbetrag von über 500 Mark eintrudelte. Eine durchaus unangenehme Überraschung.

  • Danach kam dann die Zeit der ISDN-Flatrate - die die Leitungskapazitäten der Telekom so ausreizte, dass dieses Angebot ersichtlich nicht zukunftsfähig sein konnte.

  • Dann kam die erste DSL-Flatrate mit 1.000 kBit/s: gefühlt wieselflink, und man konnte dauerhaft online bleiben!

  • 11/2004: Diese Flatrate hatte ich dann auch in meiner ersten Wohnung in Stuttgart.

  • 05/2006: Bald erfolgte dort aber (ungefragt) die Umstellung auf DSL-2000.

  • 08/2008: Zwei Jahre später der nächste Umzug - und diesmal sollte es sogar DSL-16000 geben. Leider konnte dann aber doch erst einmal nur DSL-6000 geschaltet werden.

  • 01/2011: Nach zweieinhalb Jahren stellte ich fest, dass mittlerweile DSL-16000 buchbar ist. Schnell zugeschlagen, und schon wurde das Internet deutlich flotter.

01/2011 - Mehr Gas und Spaß mit DSL-16000 mit 16/1.
  • 08/2016: Mehr als fünfeinhalb Jahre lang hat sich dann an der Internetanbindung nichts getan. Ich war dumm genug, all diese Zeit auf meinen alten Linksys-Router zu setzen, den ich für viel geeigneter und vielseitiger als diese FRITZ!Boxen hielt, die sicherlich völlig unbrauchbarer Consumer-Schrott waren. Glücklicherweise wurde ich von diesem Irrglauben geheilt, und so konnte dann 2016 endlich VDSL-50 Einzug halten: der Nachbrenner wurde eingeschaltet :-). Seitdem funktionierte auch das Amazon-Video-Streaming stabil, das mit DSL-16 immer mal wieder etwas hakelte. Und nicht zuletzt hatte sich der Upstream (bisher 1 MBit/s) deutlich und massiv erhöht.
08/2016: VDSL-50 mit nominell 50/10.
  • 01/2018: Nachdem die Technik im 21. Jahrhundert angekommen war, habe ich immer mal wieder geschaut, was der Ausbauzustand in unserem Viertel so hergab - und nach anderthalb Jahren stand VDSL-100 im Raum. Mir juckte der Finger - andererseits waren 50 MBit/s völlig ausreichend. Den Ausschlag gab dann aber der damit verbundene erhöhte Upstream von 40 MBit/s - 100/40 ist schon etwas anderes als 50/10 (hier: 50/8). Endlich ein Grund, den neuen Tarif zu buchen. Jetzt kam der Turbo zum Nachbrenne :-) (ja, das ist ein schiefes Bild).

  • 06/2019: Wiederum anderthalb Jahre später zeigte das Kundencenter, das nun VDSL-250 zur Verfügung stand. Wieder juckte es mir in den Fingern, aber diesmal war der erhöhte Upstream kein Argument; es wird zwar grundsätzlich bis zu 250/100 angeboten, bei uns war aber nur 250/40 verfügbar. Deshalb zögerte ich erst einige Zeit, habe mich dann aber im Juni 2019 entschlossen, als ich sah, dass mit dem Upgrade eine Telefon-Flatrate in alle Netze (nicht nur das Festnetz) verbunden war. Das war dann wieder ein gutes Argument (oder auch eine Ausrede), und somit war dann VDSL-250 gebucht. Gut, danach fiel mir auf, dass ich dafür dann auch eine neue FRITZ!Box brauche, aber es gibt Schlimmeres …

VDSL-250 mit nominell 250/40.

Ende 2019 gab es dann noch einmal einen tempomäßigen Nachschlag, als die FRITZ!Box sich mit 292/46 synchronisierte. Und auch tatsächlich kann ich mit der Geschwindigkeit - gemessen jeweils “hinter” einer WLAN-Verbindung m.E. durchaus zufrieden sein:

All das beantwortet am Ende aber natürlich immer noch nicht die Frage: Glasfaser buchen, ja oder nein?

Titelbild © Jörg Lantelme - stock.adobe.com

[Nachträglich veröffentlicht im November 2021.]

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Kommentare

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Jörg Tewes am :

Jörg Tewes

Hallo Wenn ich das richtig sehe bekämst du doppelte Geschwindigkeit für 5 Euro mehr. Also für mich gäb’s da keine Frage. Und du weist ja selber das es eigentlich besser ist was zu haben, was man (momentan) nicht braucht als umgekehrt. Und ich gehe mal davon aus, das du wenn du es in vielleicht 1 oder 2 Jahren doch haben willst der Anschlußpreis deutlich höher ist.

Thomas Hochstein am :

Thomas Hochstein

Wenn ich das richtig sehe bekämst du doppelte Geschwindigkeit für 5 Euro mehr. Also für mich gäb’s da keine Frage.

Das ist ein Argument. :-)

Und ich gehe mal davon aus, das du wenn du es in vielleicht 1 oder 2 Jahren doch haben willst der Anschlußpreis deutlich höher ist.

Mit Sicherheit. (Der Anschlusspreis soll wohl im Wesentlichen entfallen, wenn man direkt mit dem Ausbau bestellt. Wir werden sehen.)

Dann schauen wir mal, was das wird. Bis Mitte nächsten Jahres will man hier durch sein.

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