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DSL-Fallback auf LTE

Im Frühjahr diesen Jahres gab es eine der wenigen länger andauernden DSL-Störungen - die FRITZ!Box war offline. Mich störte das nicht so sehr, war ich doch ohnehin auf der Arbeit; natürlich ist es nicht schön, wenn ich auf meine heimischen E-Mails keinen Zugriff per Smartphone habe und wenn ich weiß, dass da was hakt und sich vielleicht der eine oder andere Prozess verschluckt, aber es ist kein echtes Problem. Jedenfalls nicht vergleichbar zu dem Problem, das meine Frau im Home-Office hatte …

Ich hatte daher beschlossen, eine ältere Idee endlich umzusetzen und eine LTE-Fallback-Lösung einzurichten. Grundsätzlich soll die FRITZ!Box 7590 das nämlich können: man stöpselt einen Stick ein, und los geht es.

Ich habe etwas recherchiert, was man denn da so kauft, und mich dann für einen LTE-Stick von Huawei entschieden, und zwar für einen E3372h-320. Die SIM-Karte kam von der Telekom, mit einem Data-Prepaid-Tarif, der dann immerhin nur Geld kostet, wenn man ein Paket bucht.

Die Einrichtung ist eigentlich recht einfach: man steckt den Stick per USB ein, und die FRITZ!Box erkennt ihn und bietet im Bereich “Internet” dann den neuen Menüpunkt “Mobilfunk” an. Ganz so einfach war es nicht, bis ich den Stick mal soweit hatte, dass er mitarbeiten wollte und auch die PIN akzeptierte, aber dann ging es.

Sobald der LTE-Stick betriebsbereit ist, stehen verschiedene Modi zur Verfügung:

  • Man kann den Internetzugang komplett auf LTE umstellen. Das will man, natürlich, regelmäßig nicht; die Verbindung wird nicht so flott sein wie DSL, sie kostet extra, und die Telefonie funktioniert zumindest bei Telekom-Rufnummern über diesen Weg nicht.

  • DSL-Fallback: Wenn die DSL-Verbindung gestört ist, wird der Internetzugang auf LTE umgestellt. Wenn die DSL-Verbindung wieder verfügbar ist und 30 Minuten stabil bleibt, erfolgt die Rückschaltung. Das ist das, was ich wollte.

  • Internet-Fallback: Die geschilderte Umschaltung erfolgt, wenn der Internetzugang gestört ist, also nicht nur, wenn die DSL-Verbindung wegbricht, sondern auch, wenn die darüber aufgebaute PPP-Verbindung nicht verfügbar ist.

  • Und man kann LTE ganz abstellen.

Mein Gedanke war nun, dass die FRITZ!Box bei der nächsten DSL-Störung auf LTE umschaltet. Da man bei dem gewählten Tarif erst ein Daten-Paket buchen muss, sollte jeder Webseitenaufruf auf das captive portal umgeleitet werden; dort bucht man einen passenden Tarif, fertig. Ist DSL wieder stabil verfügbar, erfolgt die Rückschaltung.

Schon die Tests waren aber nicht ganz einfach. Vielleicht hätte ich schlicht das WAN-Kabel ziehen sollen, aber ich habe es erst einmal mit der manuellen Umschaltung auf “LTE aktiv” versucht. Das führte IIRC zu einem Reboot … nicht so schön. Und danach gab es Schwierigkeiten, denn ich konnte das captive portal nicht aufrufen, auch nicht manuell unter der zugehörigen URL. Das macht nach etwas Nachdenken einigermaßen Sinn, denn ich habe einen lokalen Nameserver im LAN, der allen Geräten per DHCP als DNS-Server verklickert wird. Der kann die URL natürlich nicht auflösen, weil es ja kein Netz gibt - bis ich die URL aufrufe und ein Paket buche. Ich habe dann über das Smartphone den A-Record ausgegraben, ihn fest in meiner hosts-Datei verdrahtet und dann ging es.

Hm. Zur Abhilfe habe ich einen Cronjob aufgesetzt, der dreimal täglich host pass.telekom.de aufruft, damit der Nameserver die Records immer frisch im Cache hat.

Beim nächsten echten Ausfall … hat das dann nicht funktioniert. Die Namensauflösung tat, wie erhofft, aber irgendwie[tm] gelang es nicht, die Seite aufzurufen, auch nicht mit Tricks. Es blieb also nur, eine halbe Stunde zu warten, bis die Rückumstellung auf DSL erfolgt war. (Und nein … man kann, soweit ich sehe, den Tarif nur buchen, wenn man über die LTE-Verbindung die Buchungsseite aufruft, nicht irgendwie online in einem Shop oder so.)

Jetzt … warte ich mal ab, wie sich das alles weiter entwickelt und ob das die erhoffte Fallback-Lösung ist und ich sie zum Laufen bekomme oder nicht.

[Nachträglich veröffentlicht im November 2021.]

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Kommentare

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Mario am :

Mario

Hallo Thomas,

die Buchung müsste eigentlich auch über die Magenta-App möglich sein, wenn diese auf einem Smartphone mit Telekom-Sim läuft und die Datenkarte deinem Kundenkonto zugeordnet ist.

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