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Aufbruch ins 21. Jahrhundert

Ich bin, so glaube ich, jedenfalls mittlerweile ein late adopter. Ob es dabei um Smartphones geht oder um Twitter (beides erst seit 2010), um meinen über 10 Jahre lang genutzten, mittlerweile uralten Mietserver oder um die Netzanbindung … ich scheine “never change a running system” in gewisser Weise zu meinem Motto gemacht zu haben.

Und so ist auch mein “Tor ins Netz” seit Jahren mehr alt als bewährt: ein Speedport 200 und dahinter ein WRT54GL machen den DSL-Zugang (lange 2.000, seit 2008 6.000, mittlerweile 16.000) nutzbar, alle Clients sind - aufgrund der ungünstigen räumlichen Lage des Netzabschlusses - über WLAN angebunden. Dass die Firmware-Revision im WRT54GL von 2006 stammt, sagt vermutlich schon alles.

Lange habe ich über Alternativen nachgedacht - und in letzer Zeit zunehmend über eine FRITZ!Box. Vor Jahren von mir noch als neumodisches Teufelszeug fraglicher Stabilität abgelehnt, waren Produkte aus dem Hause AVM immer wieder die Antwort, wenn ich herumfragte, was “man” denn heutzutage so als Router/Modem/Netzzugang nutze. Dennoch habe ich eine Änderung immer wieder verschoben, obschon ich mir natürlich zunehmend Gedanken um die künftige Umstellung der Telekom-Anschlüsse auf VoIP gemacht habe. Aber man weiß ja nie, ob das auch alles so funktioniert, wie man es gerne hätte, und ob vor allem die Anbindung der Geräte in meinem häuslichen Büro - Server, Desktop, Netzwerkdrucker pp. - über eine WLAN-Bridge weiterhin funktionsfähig bleibt.

Am vergangenen Wochenende habe ich mich dann endlich getraut und eine FRITZ!Box 7490 in Betrieb genommen - und mich danach furchtbar geärgert. Dass ich das nämlich nicht schon vor Jahren getan habe.

Nichts gegen Linksys - aber es fühlt sich an, als wäre ich im 21. Jahrhundert angekommen. Ein Ereignisprotokoll! Zugriff auf das Modem und die Leitungsparameter! Eine Oberfläche, die die verbundenen Geräte anzeigt einschließlich der Verbindungsart! Übersichten über Übersichten - endlich eine Art Einblick, was die Technik tut, statt “im Zweifel erst das Modem, dann den Router stromlos machen und das Beste hoffen”.

Und die neuen technischen Möglichkeiten - 802.11g ist jetzt nicht mehr das Nonplusultra in unserem WLAN, nein, es gibt auch 802.11n und 802.11ac. Und nicht nur 2,4 GHz, sondern auch 5 GHz - insgesamt für viele der angeschlossenen Geräte eine Geschwindigkeitsexplosion. Und trotzdem kommen weiterhin alle Geräte ins Netz, manche eben langsamer, manche aber schnell. Ein WLAN-Gastnetz: nicht mehr die Notwendigkeit, im Zweifel hinterher das Passwort an allen Geräten ändern zu müssen. Unterstützung für einen Mediaserver. Unnötig zu erwähnen, dass das neue Wunderding natürlich auch alles andere - DynDNS, Portfreigaben u.a. - beherrscht, an das ich mich gewöhnt habe.

Und dann noch das ganze Kapitel Telefonie: Telefonbücher, Anrufbeanworter, Anruflisten, Sperrlisten. Benachrichtigungen per E-Mail! Und alles funktioniert weiter wie vorher: einfach die vorhandene DECT-Basisstation in die FRITZ!Box stöpseln, Rufnummern einrichten, fertig. Sogar das per DECT angebundene Fax spielt noch mit. Hinterlässt jemand eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, bekomme ich sie per Mail und kann sie mir auf dem Smartphone anhören.

Ich bin begeistert. Wirklich begeistert.

Und nachdem ich mir neben einer USB-Festplatte für die Mediaserver-Funktion auch ein FRITZ!Fon zugelegt und es per DECT direkt mit der FRITZ!Box verbunden habe, bin ich - falls möglich - noch begeisterter, weil sich damit alle Funktionen der eingebauten Telefonanlage direkt aus dem Handgerät nutzen lassen.

Das hätte ich tatsächlich besser mal schon vor Jahren tun sollen.

(Und zudem bin ich jetzt auch für eine Umstellung des Telefonanschlusses auf All-IP und für IPv6 gerüstet.)

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Kommentare

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Kai 'wusel' Siering am :

Kai 'wusel' Siering

Das kenne ich doch irgendwoher — vgl. https://v2.blogdoch.net/2011/01/07/wusel-005159/ :-) Ich hatte ja mit DSL-Modem & PPPoE auf Linux-Rechner angefangen, und auch für mich war der erste Einsatz einer »Fritte« eine Erleuchtung.

Mittlerweile, wie sollte es anders sein, gibt es wieder eine kritische Distanz (Details im »drüben«), primär, weil Anspruch und Wirklichkeit z. T. gravierend auseinanderklaffen. Siehe 7390 und VoIP unter Vollast, siehe USB3-Durchsatz an 7490. Den eierlegenden Wollmilchsäuen auch noch das Fliegen beibringen zu wollen (Fileservices, Mediastreaming; Haussteuerung/Home Automation), ist imho der falsche Weg — auch, weil nur ein Gerät zwangsläufig ein SPOF ist.

Aber, auch das ist Fakt: verglichen mit aktuellen Speedports habe ich einen Phaeton W10 mit Vollausstattung, wo der Speedport einen Golf mit 3-Gang-Automatik in Basisausstattung darstellt. Mit beiden kann ich mich auf der Straße fortbewegen, im rollenden Wohnzimmer nur bequemer und mit insgesamt mehr Möglichkeiten.

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