Skip to content

Drahtlos auf Schienen

Es ist nunmehr etliche Jahre her, dass ich täglich eine längere Strecke zu pendeln hatte; seit einem halben Jahrzehnt bin ich allenfalls noch Gelegenheitsnutzer der Bahn auf längeren Strecken und damit natürlich auch nicht mehr wirklich über aktuelle Entwicklungen im Bilde. Positiv konnte ich jetzt aber vermerken, dass die WLAN-Angebote der Bahn sich preislich wie technisch deutlich verbessert haben.

Vor mehr als einem Jahrzehnt begann der Onlinezugang bei der Bahn mit rail&mail in den Lounges, zu diesem Zeitpunkt (jedenfalls für mich) noch drahtgebunden, aber trotzdem bereits recht praktisch. Ein Jahr später wechselte die Bahn dann zur T-Com und erstattete ziemlich großzügig die noch vorhandenen rail&mail-Guthaben, und ich habe (nicht nur deshalb) seitdem immer auf irgendeine Weise einen Hotspot-Tarif der Telekom (oder eines der verbundenen Unternehmen, die über die Jahre immer mal ihren Namen änderten, aufgespalten wurden und erneut fusionierten) gebucht gehabt, derzeit in Verbindung mit meinem heimischen Telefon- und Internetzugang, so dass ich ohne Zusatzkosten in jeder Lounge online komme.

Schon etliche Jahre bietet die Bahn auch WLAN-Zugänge in ihren ICE - zumindest auf bestimmten Strecken und jedenfalls anfänglich auch nur in bestimmten Zügen - an. Aus der Anfangszeit hatte ich allerdings den Eindruck mitgenommen, dass die Netzverbindung doch oft eher wackelig war oder gar nicht funktionierte, wobei das Problem meistens “hinter” dem WLAN-Accesspoint lag, also in der drahtlosen Anbindung des Zuges ans Netz. Auch hier konnte ich mich kostenneutral mit meinem T-Com-Account einloggen.

Nachdem ich dieser Tage wieder einmal mit der Bahn die Lande bereiste, habe ich jetzt festgestellt, dass der WLAN-Zugang im ICE inzwischen recht zuverlässig funktioniert - doch nicht nur das: zumindest in der 1. Klasse und auch in der Lounge ist er jetzt kostenlos für alle! Das finde ich insgesamt sehr erfreulich, auch wenn es mir natürlich keine Ersparnis bringt (aber immerhin spare ich mir die Eingabe meiner Zugangsdaten).

Jetzt bin ich auf die künftige Entwicklung gespannt; bereits im letzten Monatsrückblick hatte ich ja auf die Berichterstattung der c’t zu den künftigen Plänen der Bahn auf diesem Gebiet verlinkt. Verbesserungspotential für die Geschwindigkeit und Verbindungsstabilität gibt es sicherlich weiterhin.

Installation von nanoc unter Windwows 7

Über nanoc, einen Generator für statische Webseiten, hatte ich hier im Blog bereits berichtet. Bislang nutze ich ihn auf verschiedenen Linux-Maschinen ohne Probleme, wollte ihn aber nunmehr auch auf meinem Laptop unter Windows 7 installieren, um auch ohne Netzanbindung das eine oder andere ausprobieren zu können.

Installationsanleitung

Ausgehend von einer über Google gefundenen Anleitung gestaltet sich die grundsätzliche Installation unter Windows überraschend einfach und problemlos:

  • Zunächst benötigt man Ruby - dankenswerterweise gibt es dafür einen Windows-Installer zum Download. Empfohlen wird derzeit Ruby 1.9.3.

    • Bei der Installation sollten die Optionen Add Ruby executables to your PATH und Associate .rb and .rbw files with this Ruby installation ausgewählt werden. Ggf. wird ein Reboot erforderlich.
    • Testen lässt sich die Installation bspw. durch den Aufruf des interaktiven Interpreters mit irb (verlassen wird er mit quit) und durch den Aufruf von gem --version, um zu testen, ob auch der Paketmanager RubyGems installiert und lauffähig ist.
  • nanoc selbst wird dann einfach vermittels gem install nanoc installiert. Das funktionierte bei mir erfreulicherweise ohne jedes Problem; auch der Aufruf war sofort möglich.

  • Die Installation von Win32::Console verbessert ggf. die Darstellung und kann ebenso einfach mit gem install win32console erfolgen.

  • Fehlt zum Abschluss noch ein integrierter Webserver, falls man einen solchen nicht bereits zur Verfügung hat: gem install adsf ermöglicht es, die generierte Webpräsenz mittels nanoc view unter http::/localhost:3000 anzuschauen.

  • Nutzt man weitere Filter und Funktionen wie kramdown oder ähnliches, sind die entsprechenden Gems nachzuinstallieren. Gebräuchlich mag bspw. gem install kramdown haml rubypants sein.

So weit, so gut. Endlich mal ein Fall, wo die Installation eher “unixoider” Software unter Windows ohne größere Probleme funktioniert, könnte man denken.

Und dann kam LESS.

"Installation von nanoc unter Windwows 7" vollständig lesen

Serendipity 2.0

Was lange währt, wird wirklich gut.

Nach dem zweiten Release-Candidate ist nun Serendipity 2.0 released und hier für dieses Blog installiert, wo sich im Dreivierteljahr seit dem Relaunch auch die Beta-Versionen schon bewährt haben.

Was andere dazu sagen

[Dieser Eintrag wurde nachträglich um weitere Beiträge in anderen Blogs ergänzt.]

LESS, SASS und Co.

LESS? SASS? Hä?

LESS und SASS (Syntactically Awesome Stylesheets) sind CSS-Präprozessoren; man könnte sie vielleicht auch als CSS-Compiler bezeichnen. Sie erzeugen aus einer CSS-ähnlichen, aber mächtigeren Sprache gültige CSS-Dateien, konzeptionell entfernt ähnlich der Art und Weise, in der bspw. PHP und andere in der Webentwicklung verwendete Scriptsprachen HTML erzeugen.

Wenn man ein einheitliches Design für seine Webseiten erstellen möchte, ist es oft wichtig, dass die einzelnen Elemente aufeinander abgestimmt sind. So sollten sich bspw. Schriftgrößen von Text und Überschriften miteinander harmonieren, vielleicht finden sich auch bestimmte charakteristische Farbelemente, die das Seitendesign prägen. Wäre es nicht schön, wenn man mit wenig Aufwand Änderungen an allen notwendigen Stellen vornehmen könnte, also bspw. die bisher verwendete Farbe x überall durch die Farbe y ersetzen? Oder die Schriftgröße des Fließtextes erhöhnen und dabei die Schriftgröße von Überschriften und anderen, besonderen Elementen proportional ändern? Das und mehr geht mit LESS und SASS.

Sowohl LESS als auch SASS sind notwendiger oder ergänzender Bestandteil der von mir bereits vorgestellten Frontend-Frameworks und für diejenigen, die damit umgehen können, fraglos ein wichtiger Bestandteil zeitgemäßer Webentwicklung.

(Ich zähle mich allerdings nur sehr bedingt zu diesem Personenkreis, weshalb dieser Überblicksartikel ein gewisses Wagnis darstellt - ich erzähle hier mehr oder weniger als Blinder von der Farbe).

LESS

LESS bietet die Möglichkeit, Variablen zu definieren - bspw. eine bestimmte Farbe - und diese Variablen dann in CSS-Definitionen zu verwenden. Ändert man die Variable, ändern sich - nach der Neucompilierung - alle damit verbundenen Definitionen.

Mixins heben dieses Konzept auf eine neue Ebene: sie ermöglichen es, ganze CSS-Definitionen in andere Definitionen zu importieren und dabei ggf. noch Parameter zu übergeben. Auch hier gilt natürlich wieder: ändert man das Mixin, ändern sich alle Defitionen, die es importieren.

Darüber hinaus erlaubt LESS den Einsatz von Funktionen und Operatoren. So kann bspw. eine bestimmte Schriftgröße für den Fließtext vorgegeben und dann definiert werden, dass die Überschriftenebene <h6> genau so groß, aber fettgedruckt sein soll, die Überschriftenebene <h5> aber 1.1x so groß und die Ebene <h1> 2x so groß. Farben können als “10% heller” (oder dunkler, oder satter, oder …) als eine andere Farbe definiert werden, ohne dasss dies jeweils manuell in Farbwerten berechnet werden müsste - und ändert man die zur Grundlage genommene Farbe, ändern sich auch die anderen, daraus “berechneten” Farben automatisch mit!

Schließlich bietet LESS die Möglichkeit, CSS-Definitionen ineinander zu verschachteln, also bspw. zunächst grundsätzliche Eigenschaften einer Klasse und dann bestimmter Elemente dieser Klasse zu definieren.

Wem das alles zu trocken klingt, der findet auf LESScss.de eine Erläuterung mit Beispielen, die vollständige Dokumentation, Downloadmöglichkeiten und mehr in deutscher Sprache.

SASS

Für SASS … gilt im Prinzip dasselbe, was ich zuvor bereits gesagt habe; nur habe ich SASS bisher nicht selbst ausprobiert. :-)

Mehr zu SASS gibt es (in englischer Sprache) auf SASS-lang.com, einen Vergleich der beiden Sprachen (Stand 2012) bspw. bei CSS-Tricks.

Würde ich mehr davon verstehen, könnte ich sicherlich auch die bestehenden Unterschiede, Vorteile und Nachteile der beiden Sprachen darstellen; insoweit muss ich leider passen und freue mich auf die Ergänzungen und Richtigstellungen in den Kommentaren.

Dieser Beitrag gehört zur Reihe “Webdesign anno 2015”.

[Dieser Eintrag wurde nachträglich im Februar 2015 veröffentlicht.]

Webfonts und Iconfonts

Webseiten vermitteln in der Regel Informationen und bestehen daher auch - im Regelfall sogar: weit überwiegend - aus Text. Text, der möglichst angenehm zu lesen sein soll, und dabei am besten noch gut aussehen. Zu bedenken sind daher die Auswahl einer geeigneten Schriftgröße, ein passender Zeilenabstand und eine lesefreundliche Zeilenlänge - aber auch eine gut lesbare und “schöne” Schriftart. Die Zeiten von “Serifenschrift, alternativ serifenloser Schrift auf weißem Hintergrund” sollten im Jahr 2015 eigentlich vorbei sein, gibt es doch genügend Auswahl.

Allerdings: es genügt - wie immer - nicht, einfach eine hübsche Schrift auszuwählen und dann auf dem eigenen Rechner zu testen, wie die Seite damit aussieht, denn der Browser greift bei der Schriftdarstellung auf die Schriften zurück, die ihm das System zur Verfügung stellen kann. Ist eine Schrift lokal nicht verfügbar, wird stattdessen eine - hoffentlich angegebene - (generischere) Alternative verwendet:

 font-family: Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif;

Das kann dann immer noch ungefähr so aussehen, wie man sich das vorstellt … oder eben auch nicht.

Webfonts

Eine alternative Vorgehensweise bieten “Webfonts” - seit CSS 2 kann nämlich eine Schriftart via @font-face (Erläuterung) eingebunden bzw. nachgeladen werden. Das hat den Nachteil eines (zumeist nur leicht) verzögerten Aufbaus der Seite und - gerade bei langsamen, ggf. mobilen Verbindungen - eines (merklich) größeren Donwload-Volumens, aber den Vorteil, dass eine große Auswahl tatsächlich überall verfügbarer Schriften bereitsteht.

Als Quelle bietet sich zunächst Google Fonts an, wo Google über 600 Schriftarten in allen Variationen zur freien Verfügung bereitstellt. Wem das nicht genügt, der kann auf kostenlose Alternativen wie Fontsquirrel oder kostenpflichtige Angebote zurückgreifen, bspw. von Typekit aus dem Hause Adobe, von fonts.com aus dem Hause Monotype oder von MyFonts.

In jedem Fall sollte man nicht übersehen, dass zumeist verschiedene Schriftschnitte benötigt werden, also unterschiedliche Schriftstärken (mager, normal, halbfett, fett), Schriftlagen (normal, kursiv) oder auch Schriftbreiten (schmal, normal, weit). Daher muss man bei kostenlosen Anbietern wie Google Fonts das Einbinden aller benötigten Schriftschnitte bedenken und vor allem bei kostenpflichtigen Anbietern prüfen, ob der angegebene Preis auch alle erwünschten oder erforderlichen Schriftschnitte umfasst.

"Webfonts und Iconfonts" vollständig lesen

Frameworks für HTML, CSS und Javascript

Vergangene Woche hatte ich einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten gegeben, die in HTML 5 und CSS 3.0 enthalten sind - ohne dabei Javascript überhaupt anzusprechen. Heute möchte ich zeigen, wie man sich diese neuen Möglichkeiten zunutze machen kann, ohne zuvor monatelang Bücher zu studieren und auszuprobieren. :-) Kluge Leute haben nämlich bereits Frameworks zusammengestellt, eine Art Baukasten, aus dem man sich bedienen kann.

Im einfachsten Fall enthält dieser Baukasten CSS und Javascript, um Webseiten einigermaßen elegant und responsive zu gestalten, einschließlich der notwendigen Tricks für die Kompatibilität zu älteren Browsern. Meistens gehört dazu dann auch irgendeine Art von Grid, also einer Aufteilung, um mehrspaltige Seiten zu gestalten, deren Aufbau sich auf kleineren Bildschirmen anpasst - bspw. indem Spalten nicht nebeneinander, sondern übereinander dargestellt werden.

Umfangreichere Frameworks enthalten zusätzlich CSS-Formatierungen für Standard-Elemente wie eine Navigationsleiste, Tabellen mit wechselndem Hintergrund pro Zeile oder auch andere Gestaltungselemente.

Dazu kommen dann noch Templates oder Themes, die im einfachsten Fall Beispiele oder besser Vorlagen dafür darstellen, wie der Baukasten, das Framework, zur Anwendung gebracht werden kann. Oft enthalten sie auch weitere CSS-Definitionen über den Grundbestand des Frameworks hinaus.

Boilerplates und CSS-Frameworks

Ein “einfaches” Framework - hinter dem dennoch viel Arbeit und Erfahrung steht - ist bspw. HTML 5 Boilerplate. Es enthält - wie üblich - ein normalize.css, um die in Browsern enthaltenen Standard-CSS-Definitionen zu vereinheitlichen, Basis-Formatierungen und eine schlanke HTML-Beispielseite, dazu Modernizr, eine Javascript-Bibliothek, die austestet, welche Funktionalität der Browser unterstützt, und jQuery, quasi die Javascript-Standard-Bibliothek. Initializr ergänzt HTML 5 Boilerplate um einen Template-Generator, der eine Vorlage für ein neues Web-Projekt in drei verschiedenen Varianten erzeugen kann.

Bereits etwas umfangreicher (und aus deutschen Landen) kommt dann das “altehrwürdige” - 2005 begonnene - YAML-CSS-Framework in Version 4 daher. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung flexibler Layouts (Stichwort responsive design), die es umfangreich unterstützt; dazu kommen - natürlich neben einer abgestimmten Typographie - Formular-Elemente und Buttons sowie Navigationselemente. Die CSS-Stylesheets werden dabei dynamisch via SASS erzeugt; YAML enthält aber auch eine fertig kompilierte, “statische” Version, die unmittelbar eingesetzt werden kann, ohne dass SASS als CSS-Präprozessor zum Einsatz gebracht werden müsste.

Ein anderer Ansatz, ein weiteres Framework ist Sassaparilla, ein massiv auf SASS und Compass aufsetzendes System, das allerdings an Dokumentation - soweit ich sehe - eher sparsam ist.

Große Frontend-Frameworks

Vertreter der Gattung sehr umfangreicher Baukästen sind bspw. (Twitter) Bootstrap, das mit Version 3 in sein fünftes Jahr geht, und das nur ein Jahr jüngere ZURB Foundation (aktuell in Version 5). Beide bieten eine weit über die “Grundzutaten” hinausgehende Auswahl an fertigen Bausteinen für Navigationselemente, Menüs mit verschiedenen Buttons und Dropdowns, farbige Hinweise und Einblendungen (sog. Modals), Fortschrittsbalken und so weiter, und so fort.

Ausgangspunkt ist natürlich auch hier ein flexibles Grid, mit dem die Webseiten responsive gestaltet werden können. Zudem ist aber auch eine reiche Auswahl an CSS-Formatierungen und Javascript enthalten, um eine Vielzahl von Gestaltungselementen einbauen zu können, die in der umfangreichen Dokumentation anhand von Beispielen dargestellt werden. Alle diese Beispiele können sofort per copy & paste in das eigene Webprojekt übernommen und angepasst werden-

Die Verwendung von CSS-Compilern wie LESS oder SASS ist nicht zwingend, weil auch Bootstrap eine fertig kompilierte CSS-Datei enthält; sie bietet aber noch umfangreichere Möglichkeiten, durch Änderungen an zentralen Variablen das ganze “look and feel” einheitlich für die gesamte Website anzupassen. Für den, der diese Compiler nicht verwenden kann oder will, bietet Bootstrap überdies einen Mittelweg: mittels Customizing kann mit allen vorhandenen Variablen experimentiert und dann eine entsprechend angepasste, statische CSS-Version erzeugt und heruntergeladen werden.

"Frameworks für HTML, CSS und Javascript" vollständig lesen

(Re-)Launch von my-fqdn.de

Anfang der Woche hatte ich bereits den (Re-)Launch von is-easy.de verkündet - ein bislang nicht wirklich genutztes Angebot. Daneben gibt es einen noch älteren, ebenso aus dem Usenet geborenen Dienst, den ich bereits seit 1999 anbiete: nämlich die Registrierung eigener Subdomains zur Erzeugung von Message-IDs in Usenet-Postings (und E-Mails).

Im Zusammenhang mit einem Artikel im Linux-Magazin, der den - schlechten - Rat gab, beim Betrieb eines eigenen lokalen Newsservers vor der Einspeisung von Beiträgen ins Netz deren Message-ID zu entfernen, wurde auch die “richtige” Generierung eigener Message-IDs kontrovers diskutiert. Der Grund für den (potentiell verhängnisvollen) Ratschlag in besagtem Artikel war schließlich, dass Message-IDs meistens mit dem Namen des lokalen Rechners erzeugt wurden und dieser Name oft nicht weltweit gültig war, weil es sich nicht um einen FQDN (“fully qualified domain name”) handelte. Mich betraf das nicht, hatte ich doch bereits Zugriff auf verschiedene eigene Domains - aber ich wollte auch anderen auf einfache Weise die Möglichkeit zur Erzeugung eigener “gültiger” Message-IDs geben, und was lag da näher, als einfach eine entsprechende Subdomain dafür zur Verfügung zu stellen?

Also bot ich im Oktober 1999 an, Namen unterhalb von fqdn.th-h.de zu reservieren. Aufgrund des vergleichsweise großen Zuspruchs - im ersten halben Jahr immerhin rund 70 Anfragen - und natürlich auch aus Spaß an der Technik machte ich mich im Mai 2000 daran, die Vergabe zu automatisieren und die Beantragung eines Namens über meine Website zu ermöglichen. Ab dem 11.05.2000 (und dem 72. vergebnen FQDN) war es dann soweit: jeder Interessierte konnte sich einfach über ein Formular “seinen” Namen reservieren, und ich musste die Vergabe dann nach kurzer Überprüfung nur noch per E-Mail bestätigen.

Entsprechend meinem damaligen Kenntnisstand - und auf der Suche nach einer schnellen und einfachen Lösung - stand hinter fqdn.th-h.de keine Datenbank, noch nicht einmal sqlite, sondern schlicht eine Textdatei im CSV-Format, die durch PHP-Scripts gelesen und ggf. beschrieben wurde. Natürlich ohne jede Sicherung gegen konkurrierende Zugriffe. Ich wollte das zwar immer professionalisieren, aber dazu kam es nie so recht - es gab ja immer genügend anderes zu tun, und schließlich funktionierte das alles anstandslos … Bis heute, übrigens.

Über die Jahre boten mehrere Newsserverbetreiber ihren Nutzern selbst die Möglichkeit, einen Namensraum für die Erzeugung von Message-IDs zu nutzen, und Jürgen Freitag ging noch einen Schritt weiter als ich und stellte ein vergleichbares Angebot unter einer eigenen Domain, nämlich myfqdn.de, auf die Beine. So kam mir einige Zeit später die Idee, bei einem kostenlosen Anbieter die Domain my-fqdn.de zu reservieren und als Alternative zu fqdn.th-h.de zur Verfügung zu stellen.

Die Zeit verging; die Webseite von myfqdn.de ging irgendwann offline, my-fqdn.de musste ich von dem bisherigen kostenlosen Anbieter, der sein Angebot einstelle, umziehen, die Nutzung des Usenets stagnierte - aber es kamen immer wieder neue Anfragen für FQDNs, wenn auch in den letzten Jahren nur noch wenige. Immerhin: in den 15 Jahren von 1999 bis Ende 2014 wurden rund 1.300 FQDNs vergeben!

Aus diesem Grund habe ich die bereits angesprochene geplante Neustrukturierung meiner Website und die ohnehin bestehende Notwendigkeit einer technischen Überholung (CSV! konkurrierende Zugriffe!) zum Anlass genommen, nunmehr im Jahr 2015 my-fqdn.de als eigenständige Website an den Start zu bringen.

Optisch lässt sich die Ähnlichkeit zu is-easy.de nicht leugnen; das schadet aber nichts. Nicht jede Mini-Website braucht ein individuelles Design, und es erfüllt seinen Zweck. (Außerdem gefällt es mir. :-))

Auch hier nehme ich natürlich gerne Kommentare entgegen - und es besteht weiter die Möglichkeit, sich einen FQDN zu reservieren, falls noch jemand (ohne eigene Domain) das Usenet nutzt …

[Dieser Eintrag wurde nachträglich im Februar 2015 veröffentlicht.]

(Re-)Launch von is-easy.de

Im Usenet war (und ist?) es üblich, bei Bedarf auf die eine oder andere im Web publizierte FAQ oder Anleitung zu verweisen, am liebsten mit einer knackigen kurzen URL, die aber zugleich sprechend ist. Die heute bekannte Flut der URL-Verkürzer gab es damals noch nicht (manchmal denke ich, deren Aufkommen ist primär eine Folge der zunehmenden Twitter-Nutzung …), und zudem hatte diese Vorgehensweise den Vorteil, dass die Kurz-URL wiedererkannt werden konnte.

Manche dieser Dienste blendeten dann aber Werbung ein, indem sie die anzuzeigende Seite in einen Frame packten; außerdem klang bei manchen “sprechenden” URLs ein falscher Zungenschlag mit. Reaktionen auf - nicht immer - gut gemeinte Hinweise zur Verbesserung der äußeren Gestaltung der eigenen Usenet-Beiträge waren teilweise ohnehin bereits heftig genug; da half es nicht, als Verweis auf eine Anleitung zum Zitieren von Beiträgen http://learn.to/quote/ zu verwenden. Wer mag sich schon gern auf diese Weise implizit “Lern doch erst einmal …” an den Kopf werfen lassen?

Also hatte ich vor über einem Jahrzehnt kurzerhand selbst eine sprechende Domain registriert, nämlich is-easy.de, und entsprechende Weiterleitungen selbst angelegt. http://quoten.is-easy.de klingt in meinen Ohren angenehmer, und werbefrei ist es auch.

Seit 2002 war daher eine Unterseite meiner Homepage diesem Dienstangebot gewidmet, das allerdings über die initialen zwei oder drei Weiterleitungen nie hinauskam. Aber vielleicht besteht ja heute noch Bedarf an einem solchen Angebot, wenn man es nur neu präsentiert und besser auffindbar macht?

Unabhängig davon ist es Teil der - lange geplanten und in der Umsetzung nicht wirklich vorankommenden … - Neustrukturierung meiner Webseiten, solche Dienste unter einer eigenen Domain auszugliedern; insbesondere dann, wenn sie ohnehin schon von Anfang an eine eigene Domain nutzen. Außerdem bot mir das eine schöne Gelegenheit, mit Bootstrap zu spielen und auch andere der von mir geschilderten Techniken auszuprobieren.

Und so präsentiere ich hiermit nach 13 Jahren den (Re-)Launch von is-easy.de als eigenständige Website. Und ja, man darf das Angebot natürlich auch benutzen. :-)

Hinweise und Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne entgegen.

[Dieser Eintrag wurde nachträglich im Februar 2015 veröffentlicht.]

HTML 5 und CSS 3.0

Aktuelle Browser setzen zunehmend die neuen Möglichkeiten von HTML 5 und CSS 3.0 um, die ich in meinem Artikel “Webdesign anno 2015” bereits angerissen hatte. Doch was ist daran alles neu?

HTML 5

Der aktuelle HTML-Standard macht endgültig Schluss mit den schon lange verpönten “Design”-Elementen zur optischen Gestaltung und erweitert HTML um neue Möglichkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit Javascript.

  • Rein optische Gestaltungselemente wie Frames oder <font>, <bgcolor>, <align> oder <big> gibt es nicht mehr. Ein standardkonformes HTML-5-Dokument darf solche Elemente nicht enthalten. HTML dient der semantischen Auszeichnung von Elementen, also der Beschreibung, was ein Element ist und nicht wie es aussehen soll.

  • Bestehende, bisher rein gestalterische Elemente wurden neu definiert und mit einer semantischen Bedeutung versehen.
    So ist <big> für die Kennzeichnung einer größeren Schrift entfallen, <small> aber geblieben; nur bezeichnet es keine kleinere Schriftgröße mehr, sondern quasi das “Kleingedruckte”, also weniger wichtige Ergänzungen. Auch <b> und <i>, früher für Fett- und Kursivschrift zuständig, bleiben erhalten. Sie bezeichnen jetzt optisch hervorgehobenen Text, der aber keine besondere Wichtigkeit hat; dafür gibt es die bestehenden semantischen Elemente <strong> und <em>.
    Soll also ein Begriff als wichtig oder bedeutsam hervorgehoben werden, greift man zu <em> oder <strong>. Sollen bspw. Marken- oder Personennamen, Fachbegriffe o.ä. gekennzeichnet werden, ohne dass damit aber eine besondere Betonung verbunden ist, sind <b> und <i> angebracht, auch wenn möglicherweise beide Varianten optisch identisch dargestellt werden. “HTML 5 ist ein neuer Standard” wäre mithin ein Fall für <i>, “Sie sollten sich damit auf jeden Fall auseinandersetzen!” wäre ein Fall für <em>.

  • Es gibt eine Reihe neuer Elemente wie bspw. <time>, vor allem aber neue Gliederungselemente.
    Wo bisher allüberall <div> verwendet wurde, um den Seiteninhalt zu strukturieren, treten nun Elemente wie <header>, <footer>, <nav> oder <aside> auf, die wie <div> verwendet werden können, aber eine zusätzliche semantische Bedeutung haben: als Kopf- oder Fußzeile, als Navigation oder zusätzliche Erläuterung. Der Hauptteil wird durch <section> und <article> gegliedert.

  • Hinzu kommen neue, einheitliche Attribute, die bspw. in Form von data-* auch die einfachere Anbindung von Javascript ermöglichen oder wie role oder aria-* eine möglichst barrierefreie Nutzung ermöglichen. Besonders gilt das für Formulare, bei denen sich ganz neue Möglichkeiten der Eingabevalidierung direkt durch den Browser (ohne Javascript) ergeben, weil ein Datumsfeld eben nur valide Daten oder ein E-Mail-Feld nur syntaktisch korrekte E-Mail-Adressen akzeptieren muss.

  • Außerdem kommen neue Möglichkeiten der Einbindung von Objekten, bspw. via <svg> oder <math>, hinzu, sowie vielfältige APIs für Javascript (Stichwort <canvas>, File-API oder Geolocation-API). Mit diesen Features habe ich mich aber noch nicht näher beschäftigt.

CSS 3.0

HTML wird ergänzt durch CSS. HMTL definiert, was ein Element ist: eine Überschrift, ein Absatz, eine Liste, eine Tabelle. CSS definiert, wie etwas aussehen soll: groß, klein, fettgedruckt, bunt, …

Die wichtigste Neuerung in CSS 3.0 sind sicherlich die Media Queries, die es ermöglichen, je nach Größe des Bildschirmfensters unterschiedliche Formatierungen anzuwenden. Wird die Webseite auf einem Smartphone aufgerufen, werden die Stilangaben für kleine Bildschirme verwendet; schaut man sie sich auf einem großen Bildschirm eines Desktoprechners an, kann sie ganz anders aussehen. Und verkleinert man auf dem Desktoprechner das Browserfenster, passt sich die Webseite wieder den neuen Dimensionen an.

Das ermöglicht responsive design - eine Website, die auf allen Geräten möglichst gleichermaßen gut aussieht. Auf dem Smartphone versteckt sich die Navigation hinter einem Button, die Inhaltsübersicht der aktuellen Seite wird ausgeblendet, die Seitenspalte mit ergänzenden Hinweisen steht vor oder nach dem Haupttext. Auf dem Tablet erscheint die Navigation; auf dem Desktop kommt auch die Seitenspalte zu ihrem Recht und wandert an die Seite, und die Inhaltsübersicht erscheint.

Selektoren und Pseudoklassen ermöglichen es, ganz zielgenau nur bestimmte Elemente zu formatieren: nicht jeden Absatz, sondern nur den Absatz direkt hinter einer Überschrift, oder nicht jedes Element einer Liste, sondern nur das erste oder letzte. Pseudoelemente ermöglichen es, vor oder hinter Elementen “etwas” einzufügen oder den ersten Buchstaben oder die erste Zeile gesondert zu behandeln. Beispiele dafür habe ich bereits im Beitrag “Kennzeichnung von Links in HTML-Dokumenten” gebracht.

Listen können in vielfältiger Weise formatiert werden; in Verbindung mit Pseudoelementen und Countern können sie bspw. (wie auch Überschriften) automatisch durchnummeriert werden.

Ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten ermöglichen Farbverläufe und Schatten sowie Animationen mit transform und transition - ganz ohne Javascript, nur in CSS.

Die Möglichkeiten sind geradezu grenzenlos. :-)

Literaturempfehlungen

Neben einer Unzahl von Quellen im Web gibt es zu diesem Themenkomplex auch Bücher auf gedrucktem Papier, bspw.

  • HTML5 & CSS3 Webentwicklung mit den Standards von morgen von Brian P Hogan
    O’Reilly, 1. Auflage 2011, 272 Seiten, ISBN 978-3-89721-316-6
    Eine kurze, aber umfassende Vorstellung der Features und Veränderungen für den schnellen Einstieg in die Praxis.

  • HTML5 Webseiten innovativ und zukunftssicher von Peter Kröner
    Open Source Press, 2. Auflage 2011, 592 Seiten, ISBN 978-3-941841-34-5
    Das Buch beschreibt (nur) HTML 5, seine Anwendung, Umsetzung und Neuerungen in größerer Breite.

  • Flexible Boxes Eine Einführung in moderne Websites von Peter Müller
    Galileo Press, 1. Auflage 2013, 448 Seiten, ISBN 978-3-8362-2519-9
    In diesem Buch stehen nicht HTML, CSS oder seine Möglichkeiten, sondern die Gestaltung moderner Webseiten im Mittelpunkt: ausgehend von der semantischen Struktur des Inhalts (HTML) über dessen Gestaltung (CSS) bis zum Zusammenspiel dieser einzelnen Elemente, orientiert an praktischen Beispielen.

Ich wünsche fröhliches Gestalten und freue mich über Kommentare, Ergänzungen und eigene Erfahrungen!

Dieser Beitrag gehört zur Reihe “Webdesign anno 2015”.

[Dieser Eintrag wurde nachträglich im Februar 2015 veröffentlicht.]

Kennzeichnung von Links in HTML-Dokumenten

Bei der Gestaltung einer Website sollten Links gut als eben solche erkennbar sein - am besten unterstrichen und in dem gewohnten blauen Farbton, damit der Nutzer sie im Fließtext erkennen kann (in der Navigation ist das nicht von vergleichbarer Wichtigkeit, weil dort mit “klickbaren” Texten gerechnet wird).

Bestimmte Arten von Links möchte man oft dennoch abweichend kennzeichnen - zum Beispiel “mailto:“-Links, also solche, die nicht auf eine andere Webressource, sondern auf eine E-Mail-Adresse zeigen, und vielleicht auch andere Links, deren URL ein ungewohntes Protokoll enthält.

Man könnte solche Links in verschiedenen Farben anzeigen, aber das wäre alles andere als selbsterklärend, und der Websurfer heutiger Tage dürfte wohl kaum erst eine Erläuterungseite zur Gestaltung der betrachteten Webpräsenz studieren wollen, um sich zu vergewissern, was ihm ungewohnte Farben und Symbole sagen wollen. Unmissverständlich hingegen ist ein Icon, für eine E-Mail-Adresse bspw. ein Briefumschlag (früher auch gerne ein - am besten blinkendes oder rotierendes - @-Symbol). Auf diese Weise kann man Links auf E-Mail-Adressen zum Beispiel so auszeichnen:

<img src="/imgs/envelope.gif" /> <a href="mailto:thh@inter.net">thh@inter.net</a>

Für den Fall, dass häufiger Mailadressen im Text vorkommen, ist das allerdings etwas aufwendig, vor allem, wenn man das Prinzip auch noch auf andere Arten von Links ausdehnen möchte. Werden die Webseiten ohnehin durch eine Skriptsprache generiert, bspw. durch PHP, kann man stattdessen natürlich eine passende Funktion verwenden, die bspw. über den Aufruf mailto('thh@inter.net') die obige Ausgabe erzeigt. So richtig elegant ist das aber immer noch nicht.

"Kennzeichnung von Links in HTML-Dokumenten" vollständig lesen

Webdesign anno 2015

Webdesign ist ein Beruf - und eine Kunst. Und damit nichts, was man sich “mal eben” im Vorbeigehen für die professionelle Gestaltung der eigenen Webpräsenz aneignen kann.

Dennoch müssen Webseiten (gerade heute!) nicht mehr entweder “klassisch schlicht” oder … nun ja, bunt überladen und/oder unbeholfen aussehen wie in den Neunzigern. Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre erlauben es vielmehr auch dem interessierten Laien, mit vertretbarem (Lern-) Aufwand durchaus ansehnliche Ergebnisse zu erzielen.

Für ein wirklich individuelles Konzept wird man freilich weiterhin sowohl über die notwendige Kreativität für einen entsprechenden Entwurf und dann auch die handwerklichen Kenntnisse verfügen müssen, um diesen Entwurf auch umzusetzen. Andererseits muss ich (zumindest für mich) gestehen, dass alle Webseiten, die ich in den letzten mehr als 15 Jahren gestaltet habe, ohnehin nicht “kreativ” in diesem Sinne waren. Vielmehr habe ich entweder vorhandene Templates als Basis genommen oder mich von anderen Seiten, die mir gut gefallen haben, “inspirieren” lassen - entweder nur optisch oder auch mit Anleihen aus den CSS-Definitionen. Wem das genügt - und die Auswahl an “Mustern” ist ja nun mittlerweile nahezu unendlich groß -, der hat gute Chancen, mit überschaubarem Zeiteinsatz seine bestehenden Seiten optisch und technisch ins 21. Jahrhundert zu befördern oder neue Seiten mit einem modernen “look & feel” zu schaffen, so lange er zumindest ein wenig mit den Grundzügen von HTML und CSS vertraut ist.

Ich möchte in der Folge - und in einer kleinen Serien von Beiträgen über die nächsten Wochen - einen Überblick über diese Möglichkeiten geben; wohlgemerkt einen Überblick aus der Sicht eines interessierten Laien, der selbst noch nicht alle Facetten dessen, was möglich ist, überblickt (und auch nicht immer trittsicher in den zugehörigen Begrifflichkeiten ist). Daher freue ich mich über ergänzende - oder berichtigende - Kommentare.

"Webdesign anno 2015" vollständig lesen

Wellenreiten 12/2014

Wer als “Websurfer” metaphorisch auf den Wellen des Netzes reitet, findet dabei zwar keine paradiesischen Inseln, manchmal aber immerhin ganz interessante Lektüre.

Im Dezember 2014 kann ich u.a. folgende Fundstücke empfehlen und der werten Leserschaft ans Herz legen:

Tips, Tricks & Tech

Cybercrime

WLAN unterwegs

Medizin

Sehenswertes

  • Nuggets
    Ein durch seinen einfachen Stil umso eindrücklicherer Animations-Film zum Thema “Sucht”.

Meine Blogroll wächst

Im vergangenen Monat habe ich folgende Blogs neu abonniert: