Geschichten, die das Leben schreibt …
Das Amtsgericht Emmendingen - Emmendingen liegt in der Nähe zu Freibug im südlichen Baden und ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises - hatte bereits vor rund einem Jahr über einen direkt aus dem Leben gegriffenen Fall zu entscheiden, der sich Ende 2007 zutrug. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Besatzung eines RTW sowie eines NEF und ein … hm … vermutlich Lebenskünstler, der der sog. Nichtseßhaftenszene offenbar zumindest nahestand, sich in reichlich alkoholisiertem Zustand an der Notfallversorgung einer Patientin beteiligen zu müssen glaubte und über die Zurückweisung so verärgert war, daß er der RTW-Besatzung einen Denkzettel verpassen zu müssen glaubte.
"Strafbarkeit des Entwendens eines RTW-Zundschlüssels" vollständig lesen
Den heutigen Freitag hatte ich mir ausgesucht, um mal einen Bekannten zu besuchen; der Plan war, ganz einfach zum Bahnhof zu fahren, dort einen Zug zu besteigen und gemütlich an den Zielort zu bummeln, dort Essen zu gehen und das eine oder andere sehenswerte zu besichtigen, und schließlich abends heimwärts zu fahren.
Die Schwierigkeiten gingen allerdings schon damit los, daß das Auto - für die Fahrt zum Bahnhof - nicht anspringen wollte; natürlich parkte es vor der Garage, in der das zweite vorhandene Gefährt stand. Also halfen nur Startversuche und viel Glück, letztendlich mit Erfolg. Nach diesem Dämpfer entschloß ich mich daher, mein Glück nicht zu versuchen und auf die Pünktlichkeit des Zubringerzuges von Neustadt nach Mannheim zu setzen, sondern lieber direkt nach Mannheim zu fahren.
"Ausflug mit Hindernissen" vollständig lesen
Nachdem unsere 1997 gegründete Jugendgruppe im Laufe der Zeit auseinander gegangen ist und die meisten Kinder und Jugendlichen - jetzt erwachsen geworden - im aktiven Dienst tätig sind, hat sich ein (auch schon nicht mehr so) neuer Kollege nun aufgerafft und einen neuen Start gewagt, beginnend mit einem "Ersthelfer-von-morgen"-Kurs im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Neustadt, zu dem auch der von uns alljährlich betreute Hüttenbau gehört.
Es sieht so aus, als wäre der Kurs ein guter Start gewesen. Hoffen wir, daß es so auch weiterläuft!
Wie ich bereits im vergangenen Jahr an dieser Stelle berichtete, bin ich einer der gewählten Landesvertreter meines Regionalverbandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, und in dieser Funktion durfte ich am heutigen Samstag zusammen mit meinem Neustadter Kollegen nach Mainz zur diesjährigen - und damit außerhalb des üblichen 2-Jahres-Rhythmus stattfindenden - Landesvertreterversammlung des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar eilen, wo ich den Regionalverband Vorderpfalz-Weinstraße-Wonnegau vertrat (ja, irgendwo bei uns muß ein großer Fan von Fusionen und Bindestrichen sitzen; vielleicht wurde auf meinem Namensschild die Bezeichnung daher auf "Vorderplaz/Weinstraße" verkürzt? *g*).
Dort angekommen gab es vor und nach der (mit knapp 45 Minuten bei gut einer Stunde Fahrtzeit in jeder Richtung sehr kurzen) Versammlung dann die Gelegenheit, neben der Einnahme von Speis und Trank auf dem Veranstaltungsgeländer Mainzer Messe auch den diesjährigen Landeswettkampf in Augenschein zu nehmen. Ein wohlorganisiertes und buntes Treiben, wenn sich auch leider die (wenigen!) teilnehmenden Mannschaften auf dem großzügigen Gelände etwas verloren. Wenn aus 16 Kreis- und Regionalverbänden nur jeweils 6 Mannschaften in den Kategorien A (Sanitäter > 16 Jahre) und S (Rettungssanitäter) teilnehmen, wobei einige Verbände noch mehrere Mannschaften stellen, ist das allerdings kein Wunder …
… oder auch: man wird nicht jünger.
Keine besonders neue Feststellung, aber wie die Zeit vergeht, durfte ich heute feststellen, als ich meine allmonatliche Dienstschicht beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst ableistete. Man bat mich nämlich, mal eben eine Patientin nach Einweisung vermittels Rollstuhl in die nahegelegene Medizinische Aufnahme zu befördern, was ich dann auch tat. Dort war recht viel los, und so wartete ich, bis sich der junge Mann im weißen Kittel mir zuwandte, und überlegte dabei die ganze Zeit, ob das wohl ein ungewöhnliche gekleideter Aufnahmepfleger sei oder doch der Arzt.
Die Überraschung - für uns beide - kam, als ich dann an die Reihe kam und wir uns Aug’ in Aug’ gegenüberstanden: handelte es sich dabei doch nicht nur um den Aufnahmearzt, sondern um einen alten Kollegen. Nun ist es das eine, mal am Rande gehört zu haben, daß jemand sein Medizinstudium abgeschlossen habe, aber etwas völlig anderes, dann plötzlich einem alten Bekannten, mit dem man in den langen Jahren seit 1994 doch (mehr als) den einen oder anderen Sanitätsdienst oder Lehrgang und mehr als eine Besprechung oder Dienstschicht als Rettungssanitäter gemeinsam verbracht hat, plötzlich sozusagen auf der "anderen Seite" als Assistenzarzt wiederzusehen.
Heute folgte der zweite Tag des diesjährigen Hüttenbaus, der ebenso wie der gestrige erste Tag sehr angenehm verlief. Für mich jedenfalls. Der junge Kollege aus Speyer, der mit mir zusammen über die versammelte Schar wachte (und das schon seit Montag!), mag das möglicherweise anders sehen. Obwohl, was gibt es netteres als eine ganze Gruppe Mädchen primär im Grundschulalter, die vor einer der Hütten stehen und laut kreischend verkünden, ihre (17jährige) Betreuerin "habe sich in einen Sani verliebt"? *eg* (Ich hoffe mal, ich war nicht gemeint; nachdem man aber später mein Alter erschreckend genau schätzte, nehme ich das nicht an. )
Das kann dann nur noch übertroffen werden von einer wilden, ungefähr 10köpfigen Horde, die ein tolles Spiel gefunden hat: man kann dem Sani seine Basecap wegnehmen. Und alles, was er im Gürtelholster hat. Und das Handy. Und alles, was er in den Taschen hat. Und selbst, wenn er vier von uns auf einmal festhalten kann - wir sind einfach zu viele. *veg* Verhängnisvoll natürlich, wenn man das Spiel auch nur einmal am Anfang mitspielt …
Am Ende fand sich dann aber noch ein passender Deal - "wir lassen die Sanis in Ruhe, und sie zeigen uns dafür den Krankenwagen". Damit waren dann alle zufrieden, und die Enttäuschung war beim heute schon am Mittag endenden Einsatz nur deshalb groß, weil für das abendliche Grillen und die folgende Übernachtung kein Sanitätsdienst mehr angefordert war.
Same procedure as every year, Thomas: Ferienprogramm des Jugendamtes, Hüttenbau auf dem Abenteuerspielplatz, Sanitätsdienst - you know the drill.
Dieses Jahr zum ersten Mal mit unserem neu erworbenen (heißt: in einem Nachbarstandort ausrangierten) KTW aus seeligen Zeiten des Katastrophenschutzes, der … schon ein wenig älter ist. Genau genommen bin ich wohl der einzige von uns dreien, der noch älter als dieses Vehikel ist. Aber wenn man nicht vergißt, daß er beim Tanken Bleiadditiv braucht, daß "Servo" ein Fremdwort ist und die Bremsanlage massiven Tritt erfordert, um das Fahrzeug auch tatsächlich merklich zu verlangsamen, wenn man den "Knochen" (Batteriehauptschalter) kennt und vor allem sich daran gewöhnen kann, daß beim Bau der Karosserie ersichtlich Zwerge Pate standen, so daß das linke Knie sich nach dem Auskuppeln deutlich oberhalb des Lenkrades befindet (und entsprechend abgeknickt ist), wenn, ja, wenn, dann ist das ein recht nettes Fahrzeug. Und - es hat Blaulicht, es hat sogar ein Signalhorn (das man lieber nicht hören möchte), es hat Funk, und, am wichtigsten: es ist so alt, daß es mit Sicherheit nicht von anderen Dienstbereichen ausgeliehen wird und - wie die früheren Fahrzeuge des Bereichs Einsatzdienste - dann als bedauerlicher Totalschaden endet. ("Neubeschaffung? Sorry, leider keine Mittel.")
Dafür verlief der Einsatz an sich dieses Jahr bisher sehr angenehm: die Kinder waren nett und nicht allzu nervig, die Kollegen hatten die Sache so im Griff, daß ich mich tatsächlich auf das Tragen der Verantwortung (und die Essensbeschaffung) beschränken konnte. So darf das immer sein.
Heute war mein zweiter Dienst in der frisch umgezogenen Ärztlichen Bereitschaftsdienstzentrale, und die meisten Anlaufschwierigkeiten sind inzwischen schon überwunden. Sogar der Kaffeevollautomat ist in den vergangenen 14 Tagen ab und an einmal gereinigt worden! Ich nehme an, daß die provisorischen, von mir gedruckten Papierschilder an den Behandlungsräumen auch bald der Vergangenheit angehören werden.
Am heutigen Sonntag habe ich meinen Dienst bei der Ärztlichen Notfalldienstzentrale, pardon, beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst, wie das Kind nunmehr heißt, deutlich gespannter angetreten als all die Jahre seit 1995: zum 30.06.2006 ist die Zentrale nämlich aus den eigenen Räumlichkeiten in das örtliche Krankenhaus umgezogen - und am zweiten Tag funktioniert natürlich noch nichts so, wie man es sich vorstellt.
Der erste Eindruck war dennoch gut: die Sprechzimmer sind gut aufgeteilt und ausreichend groß, wenn auch nicht so unnötig großzügig wie früher, es gibt nunmehr einen für die Infusionstherapie geeigneten und eingerichteten Raum - in dem es nicht nur eine Liege gibt und die übrigen Patienten sich bis zu vier Stühle teilen müssen, sondern in dem ausreichend Liegen mit Klingel plaziert sind -, die EDV- und Telefonanlage ist modern und zweckmäßig, und die Ruheräume sind zwar ewig weit weg, aber gleichfalls nahezu luxuriös ausgestattet. Nur der Aufenthaltsraum liegt zum einen direkt an der Anmeldung und ist zum anderen für vier Leute hoffnungslos zu klein, so daß man sich gegenseitig auf die Füße tritt und das Deponieren von Gepäck geradezu aussichtlos ist. Das ist ein echtes Manko, da auch ein Ausweichen auf den Ruheraum - in einem angrenzenden Gebäude im 4. OG und daher mehrere Minuten Fußweg entfernt - nicht praktikabel ist. Andererseits hat es dafür einen wunderbaren neuen Kaffeevollautomaten mit Milchaufschäumer …
Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Monaten entwickeln wird, auch was das Patientenaufkommen und die Kooperation mit dem Krankenhaus betrifft.
Wie letztes Jahr um diese Zeit habe ich Urlaub, und wiederum zwacke ich einen Tag (naja, diesmal Abend ) ab, um einen benachbarten JUH-Verband bei einem größeren Sanitätseinsatz - diesmal in Speyer auf dem Rheinland-Pfalz-Tag - zu unterstützen.
Allerdings verläuft der Abend im wesentlichen ereignislos: die Organisation ist für ein Ereignis dieser Größe gut gelungen, es gibt keine echten Pannen, ausreichend Personal ist vorhanden - nur keine (kaum) Besucher. Also sitzen wir die Stunden ab, nutzen die Zeit zur Unterhaltung und zum Verzehr der überzähligen Essensportionen, die wir dank Verzichts der vor uns in der Liefertour liegenden Stationen erhalten (statt 12 Portionen 36, von denen wir dann 24 angenommen haben - wenn man die Nudeln (oder den Nudelsalat?) links liegen ließ und das (kalte) Steak stattdessen zwischen ein Brötchen von der letzten Lieferung klemmte, waren sie auch ganz lecker.
Jedenfalls hat sich mein Beitrag zum ganzen dann in der Koordination der vollen, leeren und halbleeren Essensbehälter erschöpft. *g*
Nach 2005 und 2004 und … naja, vielen Jahren (sind es schon 10?) gehörte ich dieses Jahr bei der sanitätsdienstlichen Absicherung des Jungschartages wieder mehr oder weniger zum Inventar. Das Motto dieses Jahr war - natürlich - die Weltmeisterschaft, das Wetter trocken, aber ungewohnt kühl und nach einigen Sonnenstrahlen am Morgen auch eher bedeckt, und der Ablauf durch das Entfallen des Geländespieles in diesem Jahr einmal deutlich anders; dafür brachten neue Stationen frischen Wind ins Spiel, aber (praktisch) keine Verletzungen hervor, und so waren am Ende wohl alle damit zufrieden.
(Nein, Bilder gibt es auch dieses Jahr nicht. Nicht von mir, jedenfalls.)
Dieses Jahr führt die JUH Ludwigshafen in den Osterferien eine Sanitätshelferausbildung durch, und ich hatte mich bereiterklärt, heute einen Tag dieses Kurses zu halten und am kommenden Wochenende an der Prüfung mitzuwirken.
So hatte ich dann das Vergnügen mit einer rein weiblichen Teilnehmerschar im Alter, wie der Kollege Ausbildungsleiter so nett sagte, "zwischen 14 und 25" - er vergaß dabei vermutlich zu erwähnen, daß letzteres ein Ausnahmefall war und ansonsten 17 die Altersobergrenze darstellte.
Dennoch waren alle Teilnehmerinnen (zumindest anfangs) durchaus interessiert, was angesichts der im großen und ganzen doch eher trockenen Themen ("Aufbau und Geschichte der JUH, Geschichte des Johanniter-Ordnes, CD und CI", "Recht und Versicherungen" und "Funk"), die zudem eigentlich jeweils für eine mehrstündige bis ganztägige Ausbildung vorgesehen sind, eigentlich schon mehr war, als man erwarten konnte. Erst nach der Mittagspause begann das Interesse spürbar nachzulassen, so daß sich die Besichtigung des im Spätdienst als KTW eingesetzten Rettungswagens der dortigen Wache als Auflockerung anbot (eigentlich zu der Frage "Wie sieht ein solches Fahrzeugfunkgerät in Realität aus?", aber warum darauf beschränken, wenn man schon einmal im Hof steht und ein Kollege von der JUH Neustadt als RA i.P. das Fahrzeug besetzt? ). Bei der nachfolgenden Funkübung waren dann wieder alle mit Begeisterung dabei.
Insgesamt eine nette Gruppe - ich bin auf die Prüfung am Wochenende gespannt.
Ich bin zwar in Köln geboren, habe aber dazugelernt und mit Karneval oder Fasching nicht allzuviel am Hut, jedenfalls nicht mit der auf den Straßen dargebotenen Variante. Und damit ich auch als Faschingsmuffel über die Tage etwas zu tun habe, ist es seit 1992 Tradition geworden, daß ich mich am Rosenmontag nach Mainz begebe - allerdings als Sanitäter (mit Ausnahmen nur 2002 und 2004-2005).
Diese schöne (?) Tradition will ich dieses Jahr wieder aufnehmen und werde also wieder dabei sein, allerdings - back to the roots - nicht als Abschnittsleiter, Medical-Center-Leiter oder Besatzung eines KTW/RTW, sondern als Streifenführer. Ich hoffe nur, es wird nicht zu kalt, und wehe, es schneit!
Einen Wetterbericht gab es heute abend bei der Einsatzbesprechung jedenfalls leider noch nicht.
Während meines heutigen Dienstes hatte ich, der ich "alternativen" Heilmethoden doch eher kritisch gegenüber stehe, die Gelegenheit, die offensichtlich nicht nur psychologisch bedingte Wirksamkeit der Akupunktur mehrfach am lebenden Objekt zu beobachten. Beeindruckend - wenn auch vielleicht nicht unbedingt so besonders für den Notfalldienst geeignet, nicht nur aus Abrechnungsgesichtspunkten, sondern auch im Hinblick auf die damit verbundene lange Behandlungsdauer.
"Die Wirksamkeit kleiner Nadeln" vollständig lesen
Am heutigen Sonntag endet das Deutsche Weinlesefest mit dem Winzerfestzug, der mehr oder weniger die gesamte Neustadter Innenstadt blockiert. Natürlich (?) kutschiere ich heute mal wieder Ärzte durch die Gegend - und hatte mich schon auf die Verkehrsprobleme "gefreut".
Glücklicherweise hatten wir das Hausbesuchspensum allerdings zwischen 9 und 12.30 Uhr im wesentlichen abgearbeitet; danach herrschte Ruhe und auch in der Praxis im wesentlichen gähnende Leere. Soweit nicht überrascht, während des Umzugs geht man in der Regel nicht zum Arzt, sei es, weil man besseres zu tun hat, sei es, weil man das Verkehrschaos fürchtet. Aber auch danach blieb der Ansturm im wesentlichen aus; außer einer Haftfähigkeitsuntersuchung war bis 20 Uhr nichts zu tun.
Zwischendurch habe ich anderthalb Stunden als Zuschauer in der Einsatzleitung des DRK verbracht; auch dort herrschte mit dem Ende des Umzuges überraschende Ruhe, als "Ruhe vor dem Sturm" apostrophiert. Der ließ dann allerdings erst auf sich warten und blieb dann aus; unter dem Strich der ruhigste Festzug seit Jahren.
Auch nicht schlecht.