Die Wirksamkeit kleiner Nadeln
Während meines heutigen Dienstes hatte ich, der ich "alternativen" Heilmethoden doch eher kritisch gegenüber stehe, die Gelegenheit, die offensichtlich nicht nur psychologisch bedingte Wirksamkeit der Akupunktur mehrfach am lebenden Objekt zu beobachten. Beeindruckend - wenn auch vielleicht nicht unbedingt so besonders für den Notfalldienst geeignet, nicht nur aus Abrechnungsgesichtspunkten, sondern auch im Hinblick auf die damit verbundene lange Behandlungsdauer.
So sah ich denn - nach einem im wesentlichen ereignislosen Tag - nach den erst am Abend kumulierenden Hausbesuchen mein Essen in weite Ferne rücken, war doch telefonisch gegen 17 Uhr abgesprochen worden, um 17.30 Uhr zu bestellen, weil ich für diesen Zeitpunkt unserer Rückkehr erwartet hatte. Alsi wir dann gegen 18.45 Uhr tatsächlich eintrudelten, sah ich mich schon überbackene Schnitzel in der Mikrowelle aufwärmen, und stöpselte mit entsprechend trüben Gedanken das Auto an den Strom. Genau in dem Moment allerdings bremste direkt neben mir das Pizzataxi: offenbar hatte man uns entweder vergessen oder war wirklich so überlastet, daß man erst knapp anderthalb Stunden nach der Bestellung liefern konnte. Mir war das sehr recht - quasi just in time.
Wobei wir mit diesem Lieferservice schon einige Erfahrungen gemacht hatten: die vorletzte Lieferung landete primär erstmal nicht bei uns, sondern einen Block weiter bei der Rettungswache des DRK, und die letzte Lieferung auf der anderen Seite beim Krankenhaus … (um dann doch deutlich abgekühlt schließlich zu uns zu gelangen).
Kommentare
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Waszszaf am :
Erzähl mehr! Was wurde gemacht, wie hat es gewirkt?
Akupunktur halte ich ja noch für eine der "seriöseren" Arten des Esoterikquatsches. Bei "belebtem Wasser" und ähnlichem hört es dann aber auch bald auf.
Axel am :
Ich kann deine Zweifel bzgl. alternativer Heilmethoden gut nachvollziehen. Um so interessanter (lies: abgefahrener) finde ich die Tatsache, wie gut homöopathische Medikamente bereits bei Kindern wirken (können).
Thomas Hochstein am :
Wenn die Eltern oder sonstige Bezugspersonen der Kinder von der Wirksamkeit überzeugt sind, überrascht mich das nicht. Bei sehr vielen Erkrankungen ist der feste Glaube an die Wirksamkeit der Heilmethode, mag sie schulmedizinisch oder alternativ-medizinisch sein, mag es sich um Pendeln oder Beten, Bach-Blüten oder Wasser aus Lourdes handeln, ein nicht zu unterschätzender Punkt für die Heilung, sei es aufgrund einer psychischen Komponente der Erkrankung, sei es aufgrund einer Mobilisierung der körpereigenen Abwehr.
Daß man gesund werden wollen muß, da ist - meist - viel dran, und das gilt für sehr viele Bereiche: Infektionen, Schmerzsyndrome, Muskelverspannungen, Immun- und Auto-Immun-Erkrankungen, möglicherweise sogar Krebs … Es gibt keinen Grund, warum bspw. die chemische Unterdrückung der Schmerzleitung oder -erkennung besser funktionieren sollte als ein unwillkürlich gesteuertes "Ausblenden" der Schmerzempfindung; daß der Körper das kann, kann jeder überprüfen, wenn er mehrere Verletzungen hat - die weniger schmerzhaften spürt man erst, wenn die schmerzhafteren abgeklungen sind. Das Problem ist nur, daß man darauf nicht willentlich zugreifen kann; das schließt aber m.E. eine unwillkürliche, unbewußte Einflußnahme nicht aus, und das dürfte der Ansatzpunkt der meisten, wenn nicht aller "alternativen" Methoden sein.
Das Problem beginnt m.E. da, wo man die in der Regel eher abstrusen Wirkprinzipien für bare Münze zu nehmen beginnt, und einer solchen "Behandlung" nicht zugängliche Erkrankungen damit zu behandeln sucht.
Interessant an der Akupunktur fand ich hingegen die sofort erkennbare tatsächliche Wirksamkeit gerade auch bei Patienten, die - gelinde gesagt - nicht gerade sehr zugänglich für Alternativmedizin wirkten. g