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Urlaubsrückblick

Zurückgekehrt von unserem ersten längeren Auslandsurlaub an der bretonischen Atlantikküste muss ich sagen: es war wunderschön.

Le Lodge du Courleau.

Der Start stand allerdings noch unter keinem guten Stern: deutlich zeitverzögert ging es am vorvergangenen Sonntag auf die Piste, und als wir spätabends unser Zwischenquartier in Nancy bezogen, geschah das in strömendem Regen während eines Gewitters. Der Montag begann nicht viel besser: trübe, feucht und oft regnerisch vergingen die gut neun Stunden Fahrt über praktisch leere Autoroutes und Routes Nationales, durchgehend gesteuert vom Tempomat und nur unterbrochen von Mautstationen und der immer wiederkehrenden Frage, ob der aktuelle Fahrbahnzustand bzw. der Niederschlag nur ausreichend ist, um zur Geltung der jeweils niedrigeren Höchstgeschwindigkeit auf Schnellstraßen zu führen. Je weiter wir nach Finistère kamen, desto besser wurde aber das Wetter, und bei Ankunft lachte die Sonne vom Himmel, so dass wir ausladen, unser schnuckeliges, liebevoll eingerichtetes Ferienhaus beziehen, die ersten Einkäufe machen und noch den Strand in Augenschein nehmen konnten.

Am Dienstag war dann erst einmal Ausschlafen angesagt, das Wetter trübe und das Häuslein doch recht kühl; am Nachmittag haben wir bei trockener, aber kühler Witterung und kräftigem Wind das Fort de Bertheaume und den angrenzenden Küstenwanderweg in Augenschein genommen. Der Mittwoch gehörte dann dem Leuchtturm und dem ganzen Drumherum am Pointe St. Mathieu, gefolgt von einem langen Spaziergang in größerer Gruppe und einer Abendessenseinladung. Der Donnerstag war von Aktionen frei: zum Urlaub gehört es schließlich auch, einfach einmal die Beine hochzulegen und in Ruhe ein Buch zu lesen - und abends die wenigen Brocken Französisch in der örtlichen Pizzeria auszuprobieren. :-)

Am Freitag waren wir im beeindruckend-bedrückenden Musée Mémoires 39-45 und abends in Le Conquet, wo wir durch die Gassen gestreift sind und schon einmal für unsere am Sonntag geplante Tagestour den Hafen ausgekundschaftet haben. Rechtzeitig vor dem Abendgeschäft bekamen wir dann noch leckere Crêpes serviert. Am Samstag haben wir uns aufgeteilt; die eine zog es mit Freundin und Anhang an den Strand, und mich mit dem Kindle und einigen spannenden Büchern in den Gartenstuhl. Von oben strahlte die Sonne, neben mir stand das Weinglas - man kann einen Tag kaum besser verbringen.

Zur Halbzeit am Sonntag hieß es früh auftstehen, um zu frühstücken und um halb neun am Treffpunkt in Le Conquet zu sein. Von dort ging es dann mit der Fähre auf die Insel Ouessant und vom Hafen mit einem Kleinbus weiter in den Hauptort. An die Besichtigung der Kirche schloss sich ein gemeinsames Frühstück an, nach dem unsere siebenköpfige Gruppe sich dann zum Phare du Créac’h aufmachte, allerdings nicht auf direktem Wege, sondern an der Küste entlang bis zur Westspitze der Insel. Dort wartete das Musée des Phares et Balises auf uns. Im Anschluss marschierten wir - mittlerweile einigermaßen hungrig - zum Hauptort zurück, wo wir allerdings genau zwischen dem Mittags- und dem Abendgeschäft eintrafen und daher allenthalben vor verschlossenen Türen standen. Also musste Eis genügen - bei dem warmen Wetter auch nicht verkehrt -, und wir hatten noch etwas Zeit, durch das Örtchen zu streifen, bevor uns der Pendelbus wieder zum Hafen verbrachte. Die Wartezeit auf die Fähre vertrieb uns dort ein waschechter Delphin, der mit einer Boje spielte und, wie sich dann herausstellte, wohl auf die Einfahrt eines Fischerbootes wartete, das später dort anlegte - vermutlich in der Hoffnung, für ihn könne im wahrsten Sinne des Wortes etwas abfallen. Die sich anschließende Rückfahrt führte diesmal über die kleinere Insel Molène, bekannt unter anderem für tanggeräucherte Würste, und nach sehr kurzem Aufenthalt weiter (und zurück) nach Le Conquet, wo wir in der Abendsonne dann müde, aber glücklich wieder eintrafen.

Am Montag haben wir dann wieder einen ruhigen Tag angeschlossen und sind abends essen gegangen; dienstags und mittwochs schlossen sich dann einige Ausflüge ins weitere Umland ein. Am Dienstag haben wir eine Reihe kleinerer Sehenswürdigkeiten abgeklappert: den Menhir de Kerloas, Saint-Renan und die schöne Altstadt dort, das Château de Kergroadès und den westlichsten Punkt des französischen Festlands, den Pointe de Corsen mit der dortigen Seenotrettungszentrale. Für den Mittwoch hatten wir dann einen etwas weiteren Ausflug geplant: rund eine Autostunde entfernt liegt das Château de Kerjean, ein befestigtes Herrenhaus mit Ringwall, in dem sich 25 liebevoll restaurierte Räume und eine jährlich wechselnde Ausstellung finden. Überall erläutern angebrachte Tafeln die damaligen Verhältnisse, die durch eine Vielzahl von Exponaten auch sinnlich fassbar werden. Ein sicherlich lohnender Besuch! Danach fuhren wir noch etwas weiter, nach Landéda an der Nordwestküste, wo wir noch einmal einen Blick aufs Meer - und die Île Cézon mit dem gleichnamigen Fort Cézon - warfen. Auf der Suche nach einem netten Lokal für das Abendessen stießen wir dann wieder auf die üblichen Probleme: entweder geschlossen oder ausreserviert … Daher entschlossen wir uns zur Rückfahrt - über malerische Straßen - nach Le Conquet, wo wir uns immerhin schon etwas auskannten und daher im zweiten Versuch auch direkt bei Crêpes und Pizza unterkamen. Danach erwischte uns zum ersten und einzigen Mal ein Regenguss.

Dafür war unser letzter Tag, der Donnerstag, wieder herrlich sonnig, so dass wir ihn mit einem langen Spaziergang durch den Ort und später einem tollen Abendessen - wir hatten reserviert! - beschließen konnten, bevor wir der untergehenden Sonne am Pointe St. Mathieu nachsahen.

Am Freitag dann - wirklich - früh aufstehen, ein letzter Weg zur Boulangerie, zum letzten Mal Crêpes, Baguette, Croissant und/oder Pain au chocolat zum Frühstück kaufen, aufräumen, Müll beseitigen, packen … und am späten Vormittag ging es dann wieder auf die Routes nationales und Autoroutes zurück Richtung Deutschland. Diesmal offenbar unter umgekehrten Vorzeichen: denn obschon die Wettervorhersage für die bretonische Küste von Freitag bis Sonntag Regen ankündigte, hatten wir auf der ganzen Fahrt Sonnenschein. Und die Sonne verschönte auch unseren Zwischenstopp in Troyes, wo wir uns die wunderschöne Altstadt mit lauter Fachwerkhäusern, die Cathédrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul de Troyes und die Präfektur ansahen und dann noch einmal für ein leckeres Abendessen haltmachten, bevor wir im Hotel in die Betten fielen.

Am Samstag schloss sich dann der Kreis … und jetzt sind wir wieder daheim und denken gerne an die schönen Tage in der Bretagne zurück.

Ungefähr der Blick von unserem Dachfenster …

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