Das Musée Mémoires 39-45
Der heutige Freitag war ein etwas trüberer Tag, zwar wolkig, aber trocken - und passend dazu war auch das Thema unseres Ausflugs etwas trüber.
Wir haben nämlich das Musée Mémoires 39-45 besucht, das sich in einem alten Kommandobunker für eine Küstenartilleriestellung des Atlantikwalls befindet und sich mit dem Zweiten Weltkrieg, der deutschen Besetzung der Betragne und der Befreiung befasst.
Die Eingangsebene ist der Darstellung des Alltags der Bunkerbesatzung - am Beispiel des Wachpersonals - gewidmet, in nachgestellten Räumen mit lebensechten Puppen, akustischer Untermalung und erläuternden Texten.
In den oberen Räumen finden sich ungezählte Exponate und Texttafeln, vorwiegend mit Erzählungen aus Sicht der jeweils handelnden und betroffenen Personen, über die kurze Zeit bis zum Waffenstillstand, Besetzung, Widerstand und Befreiung, jeweils in drei Sprachen (französisch, englisch und deutsch). Außerdem findet sich dort ein originalgetreu nachgestellter Luftschutzraum, in dem man die bedrückende Atmosphäre eines alliierten Luftangriffs auf das besetzte Land nachempfinden kann; auch hier wird der Ton dreisprachig angeboten.
Insgesamt ein bedrückendes Erlebnis, das einem erneut das Glück vor Augen führt, in jahrzehntelangem Frieden in Europa niemals einen Krieg selbst erlebt zu haben.
Die früheren Beobachtungsebenen bieten schließlich einen Blick über die Landschaft aus ganz anderer Perspektive. Von hier aus wurde das Feuer der Küstenartilleriebatterie “Graf Spee” gelenkt.
Auch unser Ausflugsziel vom Mittwoch, der Leuchtturm von St. Mathieu, ist von hier aus in Sicht.
Im Außenbereich sind noch einige beispielhafte Überreste der Verteidigungsstellungen rund um das Bunkerareal zur Ansicht verblieben.
Der Museumsshop war … einigermaßen themenspezifisch ausgerichtet und bot neben Büchern vor allem eine Vielzahl von militärischen Modellen an.
Insgesamt bietet das Museum ein eindrückliches Erlebnis für 1-2 Stunden.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt