Seit rund zwei Stunden hat bei news.individual.de (aka news.individual.net aka news.dfncis.de aka news.cis.dfn.de aka news.fu-berlin.de aka ….) nur noch derjenige Nicht-DFN-Akademiker Zugriff, der sein Scherflein - in Höhe von fast einem Euro monatlich - beigetragen hat. Der Untergang des de.*-Usenet ist vollzogen, Usenet ist jetzt kostenpflichtig, das Internet ist kommerziell und morgen wird ein Arzt aus Interlaken dana-Moderator.
Kurz, film at eleven. Ich traue mich schon kaum mehr, News zu holen - ob es noch jemand gibt, irgendwo dort draußen?
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Mindestens einen positiven Effekt hat das Open News Network schon gehabt: es werden viele Leute motiviert, sich einmal wieder mit dem Gedanken der Bereitstellung eines Newsservers zu befassen, und zumindest nach meinem subjektiven Eindruck ist auch das Klima für die Suche nach Peers deutlich besser geworden.
Da möchte ich dann nicht zurückstehen und bin auch einmal aktiv geworden - was vielleicht nicht direkt der Allgemeinheit nützt, aber wenigsten den Szafen und allem, was so ähnlich ist oder dazugehört: ab sofort wird news.szaf.org für die zur Verfügung stehen. (Oh, und Klima hin oder her - den einen oder anderen Peer, primär für de.*, potentiell bei Bedarf auch für "was anderes", könnte ich sicherlich schon noch gebrauchen, und sei es nur, damit das nicht alles geographisch im Karlsruher Raum liegt ).
Die künftige Kostenpflichtigkeit von news.individual.de wühlt weiter das Usenet auf und treibt seltsame Blüte. Eine dieser Knospen trägt den Namen "Open News Network".
Dahinter steht der Gedanke, es müsse doch möglich sein, durch gemeinsame Anstrengung auch dezentral einen kostenlosen, qualitativ guten Zugang zum Usenet bereitzustellen, wenn bspw. jeder ein wenig Traffic von seinem Mietserver abtritt und wer keinen solchen sein eigen nennt dann Marketing, Verwaltung oder Abuse-Management übernimmt. Zweifelsohne ein guter Gedanke, der dem ursprünglichen Ideal des Usenets entspricht. Nur mag mir die Umsetzung im Moment noch nicht so recht gefallen.
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news.individual.de aka news.dfncis.de aka news.cis.dfn.de aka news.fu-berlin.de wird kostenpflichtig.
Das ist wenig überraschend - überraschend ist eher, daß ein Jahrzehnt lang eine Universität, noch dazu eine in einem hochverschuldeten Bundesland gelegene, in der Lage war, einen hochqualitativen Newsdienst anzubieten, auch Jahre nach dem Auslaufen der Fördermittel, ohne daß sich da mal jemand inner- oder außerhalb der Uni gefragt hat, was ein solcher nicht nur materiell, sondern auch personell kostspieliger Betrieb denn mit den Aufgaben einer Universität zu tun hat. Und überraschend ist gleichfalls, daß man nunmehr die Uni bzw. deren Zentraleinrichtung Datenverarbeitung dazu bekommen hat, als Anbieter am Markt aufzutreten, mit allen potentiellen Problemen und bürokratischen und rechtlichen Verwicklungen, die daran hängen können. Zumal der Betrag von 10 € im Jahr eher zur Belustigung Anlaß gibt als eine kostendeckende Finanzierung vermuten läßt.
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Lange Monate habe ich nach einer Lösung gesucht, meine FAQs nur in einer Fassung zu pflegen, daraus aber mit wenig bis keinem Aufwand sowohl eine ansehnliche, in meine Homepage eingepaßte (X)HTML-Fassung wie eine brauchbare Nur-Text-Fassung für das Usenet zu generieren, die nicht nach "lynx —dump" aussieht, sondern Aufzählungen, ja ggf. auch Tabellen verstehen kann.
Der erste Ansatz, nämlich asc2html, erwies sich nach längerem Nachdenken als schlicht dämlich - warum sollte ich eine Textfassung pflegen, aus der ich dann mit viel Umstand und Hängen und Würgen eine HTML-Fassung generiere? Das ist ooch quasi zum Scheitern verurteilt, weil HTML mehr Informationsgehalt als die Textfassung hat, der dann interpoliert werden muß. Außerdem verbricht das Tool eine gar schauderbare Tagsoup. :-/
Der zweite Ansatz war dann Docbook. Monatelange Pause, fast ein Jahr, bis ich mich dann mal dazu aufraffen konnte, damit zu experimentieren. Zwei lange Abende und Nächte später, die ich mit Tutorials und Cygwin verbrachte, wurde mir dann klar: das ist auch nicht das, was ich will. Die Vorteile - alles mögliche daraus generieren zu können - brauche ich nicht wirklich; LaTEX und PDF sind ja fein, aber nicht das eigentliche Ziel. Und warum soll ich von SGML nach HTML und von da nach Text konvertieren?
Die Lösung: ich pflege einfach die HTML-Fassung und konvertiere die dann nach text/plain. Also kann ich die Suche nach diversen Varianten von sgmltools, die dann zufällig auch noch bei mir laufen, aufgeben, und nach brauchbaren html2text-Konverntern suchen.
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Auch T-Online wird nach der deutlich ausgegangenen Umfrage jetzt die Einrichtung von Mülleimeradressen prüfen und dann die Adreßfälschung im Usenet (mit $devnull@t-online.de oder .invalid) voraussichtlich erlauben. Bei der FU Berlin sieht es diesbezüglich ja schon lange düster aus.
Schade. Aber es war ja sowieso eher überraschend, daß gerade ein großer kommerzieller Anbieter so lange die Fahne der Netzkultur hochgehalten hat.
T-Online ist derzeit einer der wenigen Newsanbieter, der Fälschung der Absenderadresse im Usenet seinen Kunden nicht nur untersagt, sondern dies im Zweifel auch durchsetzt. Man überlegt aber jetzt auch dort, ob man an dieser Politik festhalten soll, und fragt seine Benutzer.
Wer zu diesem Unterfangen seine Stimme abgeben möchte und T-Online-Nutzer ist, sei es auch nur Call-by-Call oder als Zugangsprovider, hat die Möglichkeit, dies auch zu tun - indem er sich erst einmal die Erläuterungen zu Gemüte führt, dann die Diskussion nachliest und schließlich den Wahlschein bis zum 30.09.2004 über einen der Smarthosts von T-Online (!) dort einliefert. Es ist pro Hauptaccount, der über die beim Mailversand eingefügte ID identifiziert wird, nur eine Stimme möglich; das Result wird dann mit einer Liste der Stimmen mit jeweils der T-Online-Kennung (oder wahlweise einem anderen Kenner) der Abstimmenden veröffentlicht.
Also, informiert euch, wenn’s euch interessiert. Schön, daß wirklich mal jemand die Nutzer befragt, und dazu noch in dem Medium, um daß es geht - was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist mir (ebenso wie die lokale Newshierachie t-online.*) bislang noch bei keinem kommerziellen Anbieter auf diese Weise begegnet. Erst recht nicht, wenn der eine auch nur annähernd vergleichbare Größe hat.
Unter der Kategorie "Dies und das" gibt’s jetzt eine Liste mir bekannter Statistik-Scripts für Newsgroup-Statistiken.
Wenn jemand da noch was kennt oder die Liste etwas mit Beschreibungen / Vor- und Nachteilen aufpeppen kann, freue ich mich über Nachricht.
Offenbar befindet sich ein Nachfolger für das Newsgroup-Webinterface von Google im Beta-Test. Neue Features scheinen Statistiken wie früher bei deja-news zu sein, RSS-Feeds der Newsgroups, und vor allem scheint man neue "Groups" selbst anlegen zu können, bei denen es sich dann offensichtlich um Mailinglisten in der Form von Yahoogroups handelt. "Usenet" ist dann nur noch ein Unterpunkt innerhalb der "Google-Groups 2".
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