Battletech: "Career"-Modus und "Flashpoints"
Vor anderthalb Jahren, Ende 2019, hatte ich in einer Serie von Beiträgen über das Spiel Battletech und mein Durchspielen der mitgelieferten Kampagne berichtet. Im letzten Beitrag der Serie hatte ich mich gefragt, ob vielleicht ein neuer Anlauf im “Career”-Modus ganz spannend sein könnte.
Dieser Tage überkam mich die Lust dazu, und ich kann jetzt sagen: für mich eher nicht.
Zum einen gestehe ich gerne, dass es mir durchaus Spass macht, mit meiner Truppe mächtiger Mechs und erfahrener Piloten loszuziehen; mehr Spass jedenfalls, als noch einmal von vorne anzufangen. Zum anderen ist es das Ziel des Karriere-Modus, möglichst viele Punkte zu erreichen. Ein wesentlicher Faktor dafür wiederum ist die Auswahl der Schwierigkeitsstufe: je einfacher man es sich macht, desto geringer der Punktemultiplikator, und desto weniger Punkte sind erreichbar. Wie ich schon damals in meinem Ausblick ansprach, gehört dazu die Entscheidung, ob neue Mechs, die man sich aus Einzelteilen zusammensucht, “leer” oder voll ausgestattet sein sollen. Ersteres ist natürlich realistischer, aber führt auch dazu, dass man sich sehr viel länger seine Ausstattung zusammensuchen muss. Dann die Frage nach dem “Permadeath”: es ist nett, wenn man einfach den letzten Spielstand laden kann, wenn eine Schlacht mal schlecht gelaufen ist. Realistischer, aber eben auch viel härter ist es, wenn jeder beschädigte oder zerstörte Mech, jeder Pilot, der nicht rechtzeitig ausgestiegen und dabei umgekommen ist, beschädigt, zerstört oder tot bleibt. In dieselbe Richtung geht die Frage, ob ein “zerstörter” Mech reparabel ist oder endgültig aus dem Spiel genommen wird. All das möchte ich eigentlich nicht - mir gefällt tatsächlich die erreichte “Kampfstärke”, und es stört mich nicht, wenn die einzelnen Missionen nicht so schwer sind, dass ich um den Erfolg bangen muss oder viele, viele Anläufe brauche, um sie zu schaffen, und insbesondere stört es mich nicht, wenn ich “weich falle”, ein Misserfolg also schlimmstenfalls vergeudete Lebenszeit bedeutet, nicht aber den (endgültigen) Verlust von Mechs oder Piloten - oder solche finanziellen Verluste, dass ich mich davon nur schwer erhole.
Kurz und gut: am “Karriere”-Modus hatte ich nicht so viel Freude.
Das zeigt sich schon daran, wie erleichtet ich war, als ich meinen alten “Kampagnen”-Spielstand geladen hatte und dort einfach ein paar Missionen gespielt habe.
Dabei fand ich aber noch etwas anderes: Ich habe u.a. die Erweiterung Flashpoint installiert. Bislang dachte ich, diese “Flashpoints” seien einfach Sternsysteme, in denen besonders viele Missionen zur Verfügung stehe. Dafür hatte ich bislang wenig Lust, quer durch die Galaxis zu fliegen. Eine kurze Recherche machte mir aber schnell meinen Irrtum deutlich - tatsächlich sind “Flashpoints” Mini-Kampagnen, bestehend aus wenigen, einigen oder gar vielen Missionen, die eine Hintergrund-Story haben, inhaltlich miteinander verknüpft sind und aufeinander folgen. Das Wiki hat sogar eine Liste der möglichen “Flashpoints” - eine tolle Sache!
Das machte dann auch direkt sehr viel mehr Spaß als der Karriere-Modus: neben den typisch zufallsgenerierten Missionen, bei denen Auftraggeber und Gegner weitgehend austauschbar sind und die sich in eine überschaubare Anzahl von Missionstypen einteilen lassen (Kampf mit ein, meist eher zwei gegnerischen Mech-Gruppen; Konvois eskortieren oder Konvois aufspüren und vernichten: Basis verteidigen oder Basis zerstören; bestimmten Gegner finden und zerstören, bevor er den Fluchtpunkt erreicht; und die schwierigen Bombardierungsmissionen, bei denen innerhalb eines Zeitlimits mehrere markierte Zonen erreicht und gehalten werden müssen, um danach rechtzeitig zu flüchten), treten Missionen mit Hintergrund, die die Spielhandlung vorantreiben.
Auf diese Weise hatte ich nochmal ein paar schöne Abende mit Battletech, und wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich sicherlich noch einige “Flashpoint”-Missionen spielen.
[Nachträglich veröffentlicht im September 2021.]
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