Internationaler Warenversand wird teurer
Bereits in der vergangenen Woche hatte ich darüber berichtet, dass ich meine alten Bücher nicht mehr über Bookmooch anbiete, sondern anderweitig loswerden möchte (und weitgehend auch losgeworden bin). Einer der Gründe dafür war auch eine heimlich, still und leise eingeführte enorme Portoerhöhung für den Warenversand ins Ausland.
Die einfachste Versandmöglichkeit für Bücher oder andere Kleinigkeiten, bspw. eine CD, stellt - innerdeutsch wie international - der Brief dar, den es auch in den günstigeren Varianten “Warensendung” (im Prinzip für alles, was kein Brief und kein Buch ist) und “Büchersendung” (für - ha! - Bücher) gibt. Kurz und gut: bis zu ein Kilo Bücher ließen sich international als Büchersendung für sechs Euro verschicken, und als Brief war’s nicht wesentlich teurer - für kleinere, leichtere Sendungen sogar günstiger (3,70 EUR). Genauso gut funktionierte das mit anderen nicht zu sperrigen, nicht zu schweren Waren.
Seit dem 01.01.2019 ist das anders. Internationale Briefe dürfen nämlich nur noch Dokumente enthalten: keine Waren, keine Bücher, keine Zeitschriften. Das ist wohl eine Vorgabe des Weltpostvereins, der bereits seit 01.01.2018 zwischen dem Versand von Dokumenten und dem Versand von Waren unterscheidet. Kein Problem, sollte man denken; schickt man eben Bücher als Büchersendung (“Buch International”) und andere Waren als Warensendung (“Warenpost International”). Das hat allerdings einen Haken: “Warenpost International” bietet die Deutsche Post AG nur Geschäftskunden mit einem Mindestvolumen von fünf Sendungen pro Quartal an; Privatkunden können diesen Dienst nicht nutzen. Und wenn ich das richtig sehe, wurde zum 01.01.2019 auch “Buch International” abgeschafft. Beides ist nach meiner Kenntnis keine Vorgabe des Weltpostvereins, sondern eine unternehmerische Entscheidung der Post.
Das bedeutet: die einzige legale Möglichkeit, Bücher, CDs und alles andere, was nun eben keinen Brief (mit Dokumenten) darstellt, international zu versenden, ist ab jetzt ein Päckchen. Das kostet innerhalb der EU mindestens neun Euro (ja, auch für eine einzelne CD), ins EU-Ausland einschließlich der Schweiz mindestens 16,- EUR! Klar, die Sendung darf dann bis zu zwei Kilo wiegen … aber ein oder zwei Bücher oder eine DVD (oder auch nur ein paar Aufkleber) lassen sich eben nicht mehr billiger verschicken.
Das schafft dann wohl faktisch den privaten Versand von kleinen Warenmengen ins Ausland ab.
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