Dialog von Blüten und Tomaccio
Sie:
Meine Tomate hat noch gar keine Blüten.
Er:
Das macht ja nichts, die anderen Blumen blühen schon alle so schön - Hauptsache ist doch, daß sie hinterher viele Tomaten trägt!
Sie:
…
Sie:
Meine Tomate hat noch gar keine Blüten.
Er:
Das macht ja nichts, die anderen Blumen blühen schon alle so schön - Hauptsache ist doch, daß sie hinterher viele Tomaten trägt!
Sie:
…
Eigentlich hatte ich ja angekündigt, diese Woche keine Gelegenheit zum Bloggen zu finden. Und es ist zwar richtig, daß ich den Großteil der Woche nicht da bin und mich derzeit an einem eher landschaftlich schön gelegenen als zentralen Ort aufhalte, aber nachdem mich meine Novatel Wireless eben mit der Anzeige voller Empfangsstärke erfreute - wenn auch nicht UMTS, sondern nur EDGE, aber die violette LED sieht sogar noch hübscher aus als die blaue -, kann ich ja die Pause vor dem Abendessen nutzen und berichten, daß meine gestrigen Bemühungen bisher völlig umsonst waren, weil es zwar angenehm kühl ist und auch auf der Fahrt war, aber nicht geregnet hat. (Dafür unwetterte es ja offenbar in der Nacht umso mehr.)
Jedenfalls sitze ich hier jetzt in Oberfranken im schönen Pegnitz, gucke auf bewaldete Hügel und überlege, ob ich wirklich noch über mitgenommener Arbeit brüten oder doch lieber einen Spaziergang machen sollte. Eigentlich lädt das Wetter ja zu letzterem ein.
Und während ich darüber noch grübele, bricht meine Internetverbindung zusammen. Weg. Nada. Tut nicht mehr. Alles Debugging nützt nichts. Auch nicht der Verbindungsab- und -aufbau. Oder das Entfernen und Wiedereinsetzen der Mobilfunk-Karte. Oder der Reboot. Oder sonst irgendwas. Verwirrung. Verzweiflung. - Bis ich einmal darauf komme, mir testhalber eine SMS zu senden. Dann kommt nämlich die Mitteilung, daß das Guthaben aufgebraucht ist. *seufz* Das Guthaben auf der Prepaid-SIM, das ich nur online aufladen kann …
Also habe ich mich dann dank der durch sinnlose Ursachenforschung vertanen Zeit für den (jetzt gemeinsamen) Spaziergang - zum reservierten Tisch im gastlichen Haus - entschieden, dort gut gespeist (die fränkische Küche ist nicht zu verachten!) und gut getrunken (das Bier aber auch nicht!) und nach Rückkehr in die Unterkunft vor einer Viertelstunde endlich ein unbesetztes Surf-Terminal in der Halle erobert und da das Guthaben wieder aufgeladen. So. Wird der Blog-Beitrag doch noch heute veröffentlicht.
Manche Dinge sind so einfach, daß man sie schon längst getan haben sollte.
Zum Beispiel hätte ich mich nicht Wochen, ach was, Monate darüber ärgern müssen, daß ich aus meinem Auto heraus bei Regen oder auch nur aufgewirbelter Feuchtigkeit erhebliche Sichtprobleme, geschuldet einer schlierigen Frontscheibe, hatte (was im übrigen auch den enormen Verbrauch von Wischwasser im Winter nicht unerheblich mitverursacht haben dürfte). Irgendwann vor Ostern hatte ich dann einen lichten Moment und erwog abgenutzte Wischerblätter - nur um mich jedes Mal bei Regen erneut darüber zu ärgern und bei der nächsten Fahrt wieder zu vergessen, daß ich daran doch etwas tun wollte. In der letzten Woche wurde der Wunsch dann akut, wußte ich doch, daß diese Woche eine längere Dienstreise ansteht, und auf der wollte ich mich nicht mit den Unzulänglichkeiten mangelnden Durchblicks herumplagen. Also wurde der Entschluß gefaßt, diesen Zustand zu ändern.
Nachdem ich momentan sicherlich vieles habe, Zeit aber nicht so recht, versuchte ich mein Glück auf dem Weg zu und von der Arbeit bei dieser und jener Tankstelle, nur um festzustellen, daß man dort mittlerweile nahezu den kompletten Bestand eines Supermarktes erwerben kann, manchmal auch tanken möglich ist, aber alle kraftfahrzeugbezogenen Wünsche darüber hinaus offenbar an der Zielgruppe vorbeigehen. Schon beim dritten Versuch, heute abend, gegen halb zehn, war ich dann aber erfolgreich, fand eine Tankstelle, die Wischerblätter feilbot, und dort nach einiger Suche auch noch ein (!) Exemplar, das nach Beschriftung zu meinem Automobil passen müßte.
Flugs also zugeschlagen und gekauft, getankt … und dann gegrübelt, wie man wohl Wischerblätter wechselt. Ewig nicht mehr gemacht. Ob an diesem Auto je, wer weiß? Besser erst mal heimfahren, bevor man sich in der Öffentlichkeit blamiert. Dort habe ich dann einfach einmal geschaut, wie die Dinger wohl befestigt sein müssen, und kann jetzt bestätigen: "easy clip" ist so easy, daß es sogar für Geisteswissenschaftler mit zwei linken Händen geeignet ist.
Oh, und ich blicke jetzt wieder durch. Auch bei Regen.
Rhein-Neckar-S-Bahn, Sonntagabend, S 1 Fahrtrichtung Osterburken. In Ludwigshafen steigen plötzlich Menschenmassen zu (möglicherweise, weil der zweite Zugteil dort abgekoppelt wurde? - das würde das plötzliche Auftauchen erklären). Natürlich werden primär die ersten beiden Türen des vorderen Zugteils zum Zustieg benutzt; menschlich verständlich, aber nicht zur Beschleunigung des Fahrtgastwechsels geeignet. Erst recht nicht, wenn vier Radfahrer ihre Zweiräder im - etwas breiteren - Einstiegsbereich verteilt haben und damit eine Tür komplett und den halben Gang blockieren.
Die beiden zuletzt zugestiegenen und damit ganz vorne an der Tür stehenden Fahrgäste erzeugen nicht nur durch ihre in jeder Hinsicht - insbesondere in die Breite - ausladende Erscheinung und die Bierdosen in der Hand Sympathie, sondern auch durch schwer verständliche Ausrufe. Als die Parolen deutlicher verständlich werden ("1. Mai - seit ‘33 arbeitsfrei!"), steigert das den Sympathiefaktor nicht unbedingt. Nachdem niemand einstimmen will, bleiben die weiteren Rufe ("Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Wer schaut zu? CDU!") dann auch eher gedämpft und etwas verschämt. Vermutlich war es so gesehen durchaus klug, sich das abschließende "Nie wieder Kommunismus, nie wieder Krieg! Nationaler Sozialismus bis zum Sieg!" bis zum Aussteigen aufzubewahren, sonst hätte sie doch noch jemand nachhaltig zur Ruhe gebracht …
Ächz.
Wir sind dieses Wochenende ja zu einer familiären (Vor-)Geburtstagsfeier eingeladen, und gestern abend gehörte dazu auch eine Einladung zum Essen. Was soll ich sagen? Die Erdbeerbowle - mit Waldmeister - war kaum probiert, da folgte schon als Gruß aus der Küche eine schmackhafte fischige Kombination, zu der ofenwarmes Brot mit einem Quarkaufstrich gereicht wurde. Danach durften wir uns an Vitello tonnato erfreuen, und als Erfrischung folgte danach ein Sorbet. Nach einer kleinen Pause dann als Hauptgang köstlicher Spargel mit neuen Kartoffeln, zerlassener Butter, Sauce hollandaise und einem leckeren Filet, und als sei das nicht genug, beschloß dann eine gleichermaßen köstliche Nachtisch-Kombination das Mahl, das von einem hervorragenden Wein begleitet wurde.
Das einzige, was am Ende fehlte, war jemand, der mich nach draußen und dann heimwärts gerollt hätte …
Samstagmittag, ICE nach Mannheim. Am Nebentisch ein Paar in den mittleren Jahren (nun ja, an deren oberen Ende, in jedem Falle). Er zaubert aus seinem Gepäck einen Becher hervor und füllt ihn mit Cola - und einem Flachmann Chantré. Um viertel vor zwei.
Etwas später, am frühen Nachmittag, in Mannheim, beim Besteigen der S-Bahn. Wie kann man den Fahrgastwechsel beschleunigen? Zwei junge "Damen", die vermutlich im Hintergrund wanderten, hatten dafür das optimale Rezept. Man wartet, bis sich die übrigen Fahrgäste am Bahnsteig zur rechten und zur linken der Türen des eingefahrenen Zuges aufgestellt haben, um den Ausstieg der Fahrgäste zu ermöglichen, und rollt dann mit dem voluminösen Kinderwagen bis unmittelbar vor die Tür. Nachdem sich die aussteigenden Fahrgäste langsam und mühsam seitlich daran vorbeigequetscht haben, steigt man als erster ein und bleibt dann mit dem zweiten Kinderwagen quer im Einstieg stehen, denn - oh Wunder! - da ist gar nicht so richtig viel Platz. Dem sich dann teilweise Gehör verschaffenden Unmut der Einsteigewilligen (die vorher anstanden, die das Aussteigen ermöglichten und die jetzt immer noch nicht einsteigen können) begegnet man dann mit lautstarker Frechheit - was gibt es da auch für einen Grund zu drängeln, bevor man sich sortiert hat?
Heute mittag hatte ich die Gelegenheit, in Tübingen der Freiwilligen Feuerwehr beim Ausrücken zuzusehen, stand ich doch - längerfristig - mehr oder weniger direkt vor dem Gerätehaus in einem Stau. Theoretisch kennt man das ja alles, aber praktisch sieht es dann doch noch einmal anders aus.
Schon beim Anhalten fielen die laufenden Rundumkennleuchten in der Fahrzeughalle auf; als nächstes fiel der Blick - außer der Orientierung, wohin man am einfachsten ausweichen könnte, falls die Fahrzeuge in die eigene Fahrtrichtung ausrücken sollten - auf einen recht rasant über die Gegenfahrspur von hinten heranschießenden Pkw mit Dachschild "Feuerwehr im Einsatz", der den Hof querte und dann seitlich zum stehen kam. Unmittelbar danach rückte als erstes ein Kommandofahrzeug (oder ELW 1) auf Basis eines Geländewagens - würde ich sagen - aus. (Lt. Homepage der Feuerwehr müßte das der 1/10 gewesen sein, der auch aus diesem Tor ausrückte; es handelte sich aber ganz offensichtlich um ein ganz anderes Modell.) Gefolgt wurde er nach kurzer Zeit von einer DLK (nach selber Quelle der 1/33-1, DLK 23-12).
Von der anderen Seite rückten jetzt in schneller Folge mehrere Pkw mit dem schon bekannten Dachschild an, gefolgt von einem Rollerfahrer mit wehender Warnweste; während die Insassen jeweils schnell im Gerätehaus verschwanden (Wie kommt’s eigentlich, daß jemand in rot-weißer Bekleidung zu einem solchen Einsatz anrückt? Einsatzbekleidung der Feuerwehr kann das kaum sein, in der Pflege ist diese Kombination auch eher ungebräuchlich, und jemand aus dem Rettungsdienst wird wohl kaum sein Fahrzeug für einen Feuerwehreinsatz verlassen können …), rückte dann (schon spürbar nach den erstgenannten Fahrzeugen) ein Löschfahrzeug aus. Ich hätte auf ein TLF getippt, es war aber - lt. Homepage - wohl der 1/44-1, ein LF 16/12. Nach noch längerer Zeit folgte dann der 1/44-2, wiederum ein (älteres) LF 16/12, das vergleichsweise voll besetzt wirkte. Die Besatzungen der nunmehr noch eintrudelnden Zivilfahrzeuge und Zweiräder wurden offenbar nicht mehr benötigt, sondern fanden sich in Ruhe in der Halle ein.
Insgesamt wirklich interessant, das einmal live zu sehen. Durch die doch spürbaren Verzögerungen beim Ausrücken kann man sich vorstellen, daß die Ordnung der Einsatzstelle sicherlich nicht einfach ist, wenn zunächst nur ein Führungsfahrzeug und - hoffentlich kurz - danach eine Drehleiter zur Verfügung stehen und die eigentlichen Löschfahrzeuge dann erst im (Mehr-)Minutenabstand folgen.
(Und - nochmal zur Homepage zurückkommend - was macht eine gar nicht so große Feuerwehr denn direkt mit drei verschieden großen Drehleitern? Insbesondere im Vergleich zu gleichfalls (nur) drei Löschfahrzeugen i.e.S.?)
Unter dem Titel "Alles Bingo oder was? - Die Zukunft der Demokratie" fand gestern abend der Mai-Vortrag aus der Reihe des CCCS statt, an dem ich - endlich - einmal wieder teilnehmen konnte.
Das Thema - Wahlcomputer und andere technische Abstimmungs- und Auszählungshilfen, deren technische Hintergründe und Probleme, die Entscheidung des BVerfG zum Einsatz von Wahlcomputern und die darin (im Einsatz der Wahlcomputer, nicht in der Entscheidung des BVerfG!) liegenden potentiellen Gefahren für ein Kernelement unserer Demokratie - war interessant, die Diskussion lehrreich und der Ausklang (im Saal und später noch im immer kleiner werdenden Kreis vor der Tür) nett, wenn es auch etwas sehr spät wurde. Ein Dankeschön an den Referenten und den Organisator!
Das vergangene Wochenende stand einmal ganz im Zeichen der Gemütlichkeit (jedenfalls nach Erledigung der großen Kehrwoche [tm] und sonstigen Ungemachs) - schuld war das sommerliche Sonnenwetter (mit abendlichen Regen- und Hagelschauern) und ein Balkon, auf dem man selbst bei Regen trocken sitzt (ausreichende Windstille vorausgesetzt ).
Insofern habe ich die am Freitag mitgenommenen Aktenstapel einfach gar nicht ausgepackt, mein Blog weiter vernachlässigt und auch die angefangenen Threads im Usenet und in Mailinglisten einfach stehenlassen und dafür viel Kaffee (mit Milch und Vanille) und auch den einen oder anderen Rotwein genossen, gut gefrühstückt, den neuen Nachbarn beim Einzug zugesehen und tatsächlich direkt drei Bücher gelesen. Sowohl Whispers of the Dead als auch The Book Thief sind, jeweils auf ihre Weise, sehr empfehlenswert.
Nachdem die Woche vermutlich wieder sehr voll werden wird, muß ich eine eventuell noch verbliebene Leserschaft daher wiederum auf das kommende Wochenende vertrösten - an dem wir allerdings vermutlich gleichfalls nicht da sein werden. *hüstel*