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Museen und Kultur

Nachdem wir am Wochenende vor allem und in erster Linie die kulinarischen Möglichkeiten Berlins ausprobiert haben, gehörte der heutige Tag dann der Kultur - wenigstens ein bißchen. Nach dem - eher kargen - Frühstück im Hotel, dessen Frühstücksbüffet wohl am ehesten mit "vorhanden" beschrieben werden kann, damit aber preislich durchaus adäquat war, machten wir uns also auf und warfen (auf meinen Wunsch) zunächst einen Blick auf das Nachbargebäude, auf das unser Blick aus dem Hotelfenster gerichtet war, ergab sich doch aus dem Stadtplan, daß es sich bei wohl um eine Polizeidienststelle handeln mußte. Dem war auch so, denn dort sitzt die Abteilung 1 des LKA, "Delikte am Menschen", vom Zuschnitt wohl am ehesten dem Dezernat 1.1 einer baden-württembergischen Kriminaldienststelle zu vergleichen und mit "Mordkommission" im Stadtplan schon recht korrekt beschrieben.

Danach ging es dann diesmal nicht zum Zoo, sondern zur U-Bahn-Haltestelle "Wittenbergplatz", zugleich das dort gelegene KaDeWe noch auf die Liste der zu besichtigenden Orte befördernd, von wo wir zum Jüdischen Museumfuhren, das wir dann die kommenden Stunden ausgiebig durchstreiften. Ich bin ja kein besonderer Freund von Museen, kann dieses aber durchaus empfehlen: eine gut gegliederte, nachvollziehbare Struktur mit gekennzeichnetem Rundweg, gut beschriebene Exponate, die einen Eindruck des Lebens der deutschen Juden bzw. Juden in Deutschland über die Jahrhunderte vermittelten und auch ohne den Audio-Guide gut verständlich waren, und multimediale bzw. interaktive Elemente, die nicht den Eindruck der Spielerei oder Überfrachtung vermittelten, dazu sehr viel Personal, das sich diskret-aufmerksam im Hintergrund hielt, aber bei Fragen immer zur Stelle war. Auffällig allerdings auch die strengen, einem Flughafen vergleichbaren Sicherheitskontrollen am Eingang, und die starke Polizeipräsenz vor dem Eingang, die ich aufgrund der teilweise unmodern wirkenden Ausrüstung, der Leibesfülle mancher Posten und v.a. der ungewöhnlichen Schulterstücke zunächst dem freiwilligen Polizeidienst zugeordnet hatte - der in Berlin aber 2002 aufgelöst wurde -, die jedoch dem Zentralen Objektschutz zugeordnet sind. Dabei handelt es sich interessanterweise um Angestellte, nicht um Beamte.

Nach dem Museums-Rundgang führte uns unser Weg dann mit der U-Bahn von der Station "Kochstraße" - die nunmehr teilweise sog. "Rudi-Dutschke-Straße" - zur U-Bahn-Station "Französische Straße" und von dort dann "Unter den Linden" entlang bis zur Staatsoper, wo wir am Bebelplatz den Blick und eine Kleinigkeit zu Essen genossen haben, um den Weg dann über die Museumsimsel bis zum Hackeschen Markt fortzusetzen, vorbei an dem - offensichtlich nur als Euphemismus verständlichen - "selektiven Teilrückbau" des "Palastes der Republik".

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