Ein Ausflug zu den Flugviechern
Heute habe ich anläßlich eines - weiteren - Betriebsausflugs einen schönen, sonnigen Tag in Beilstein verbracht; mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück. Zwar war es oben auf der Burg, wo wir die Falknerei besichtigt haben, recht windig und daher etwas kühl, aber im Eiscafé haben wir dann zum Ausgleich nach dem Einklappen der dort aufgestellten Schirme ausgiebig die Sonne genossen.
Schon der "Zoo" der Falknerei war interessant und teilweise für mich auch überraschend - so hatte ich mit Eulen und Uhus immer das Bild eines kleinen, vielleicht bestenfalls doppelt faustgroßen Vogels verbunden, den ich mir als großen, nicht ungefährlichen Raub- oder Greifvogel daher auch nicht recht vorstellen konnte. Dieser Irrtum wurde heute gründlich behoben: Uhus sind groß. Richtig groß. Ganz im Gegensatz übrigens zu (Turm-)Falken, die ich mir fälschlicherweise groß und mächtig vorgestellt hatte. (Ich weiß, meine biologischen Kenntnisse lassen schwer zu wünschen übrig …)
So war denn auch bei der Flugschau der Turmfalke eher eine Enttäuschung - denn vom Turm herabstoßen mochte er nicht, er mußte hinunter getragen werden, und auch danach zeigte er keine große Lust, mehr als ein paar Meter weit zu fliegen. Der Mäusebussard, das nächste Flattertier, flog dann zwar weitere Strecken auf den Falkner zu, zeigte aber kein Interesse, danach wieder zurück auf seinen Ansitz zu fliegen; vielmehr bremste er sofort ab, drehte und landete auf dem Boden, wohl wissen, daß er dann sofort erneut mit Beute auf die Faust gelockt werden würde: faul, aber klug. *g*
Die Ehre der Greifvögel rettete dann ein Uhu, gefolgt von einem neunjährigen Seeadler aus eigener Aufzucht, der dann auch ein paar Mal direkt über die Köpfe des (kreischenden) Publikums - außer uns vor allem zwei Schulklassen im Teenager- bzw. Grundschulalter - auf den Falkner zuflog. Auch der Adler wirkte gegenüber dem Uhu deutlich kleiner als ich mir das vorgestellt haben würde.
Unbestrittener Höhepunkt dann schließlich (für mich eher überrachend) die Geier: nicht nur am größten, sondern auch große Segler, die zu dritt hoch über der Burg kreisten und auf ihre - tote - Beute dann jeweils im beeindruckend rasanten Sturzflug herabstießen. Darin zeigte sich dann auch ein deutlicher Unterschied zu den anderen Greifvögeln, die ihre Flüge dicht über dem Boden innerhalb der Burgumfriedung auf der für die Flugschau vorgesehenen Wiese absolvierten: dagegen wirkten die hoch in den Lüften in der Thermik segelnden Geier richtig majestätisch. Nur ihr Watschelgang zu Fuß wirkte dann weniger majestätisch. *g*
An die Flugschau schloß sich dann ein reichhaltiges und sehr leckeres Mittagessen in der Burgschenke an, gefolgt von einem Spaziergang zu Fuß hinunter in den Ort, den bereits erwähnten Besuch im Eiscafé und eine interessante Stadtführung, die ihr Ende dann wieder in einem Café fand, gefolgt von der Rückfahrt nach Esslingen.
Insgesamt ein sehr schöner Tag, von dem ich neben vielen Bildern auch interessante Eindrücke mit nach Hause genommen habe. Beilstein ist einen Besuch wert.
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