Fußnoten von MultiMarkDown zu Wordpress konvertieren (und zurück)
Wir Juristen lieben Fußnoten … oder verwenden sie jedenfalls mit Vorliebe und in großer Zahl und Länge - eine juristische Arbeit ist nur echt, wenn mindestens ein Drittel, besser die Hälfte der jeweiligen Seite oder mehr von einem Fußnotenapparat in Anspruch genommen wird.
Dieses Feeling will man natürlich auch beim Web-Publishing nicht vermissen; hier kommt Wordpress zu Hilfe, gibt es doch verschiedene Plugins für eine Fußnotenverwaltung, von denen mir bisher footnotes am besten gefällt. Man kann seine Fußnoten einfach im Fließtext an der passenden Stelle ergänzen, entweder in eckigen Klammern: ((...))
oder in Tags wie <fn>...</fn>
oder ganz anders. Am einfachsten erscheint mir dabei die erstgenannte Möglichkeit, und da das Plugin umfangreiche Anpassungen auch des CSS direkt in der Konfiguration erlaubt, funktioniert das auch recht gut.
Nun schreibe ich meine Blogbeiträge in der Regel in Markdown, und auch das kann Wordpress natürlich verarbeiten. Was liegt also näher, als Blogbeiträge erst in einem Markdown-Editor vorzubereiten und dann am Ende in Wordpress (oder Serenidpity, natürlich) einzufügen? Umso mehr, als auch Scrivener als ein mögliches Ausgabeformat MultiMarkdown kennt?
Das Problem dabei ist allersings, dass Fußnoten zwar in MultiMarkdown (wenn auch nicht in “purem” Markdown) unterstützt werden, das Format da aber anders aussieht; dort ist nämlich an der Stelle, wo das Fußnotenzeichen im Text stehen soll, nicht etwa - wie bei den Wordpress-Plugins - der gesamte Fußnotentext einzufügen, sondern nur ein Platzhalter in der Form [^x]
, wobei x
für eine beliebige Zeichenfolge steht. Die Fußnoten werden dann - wie im Ausgabeformat ja auch - am Ende des Textes in der Form [^x]: ...
eingefügt. Das hat zwar den Nachteil, dass man einen Zähler hochzählen muss und Schwierigkeiten bekommt, wenn man eine Fußnoten “zwischendrin” einfügen will, ist aber besser lesbar - und für die Einfügerei hat man ja Tools wie Scrivener, die das bei der Ausgabe automatisch richtig machen.
Nur: wie bekommt man die Fußnoten im MultiMarkdown-Format dann in Wordpress, oder einen Text aus Wordpress wieder in einem verständlichen Format in den Markdown-Editor? Die ersten beiden Male habe ich das von Hand gemacht … Das geht. Aber es dauert. Und dauert. Und spaßig ist auch anders. Und: wozu gibt es Computer?
Also habe ich nach ein paar Versuchen - und einigen Blicken ins Perl-Kochbuch, das passenderweise ausgerechnet ein Dickhorn-Schaf auf dem Cover hat! - ein kurzes Script zusammengehackt, das erst die vergleichsweise einfache Aufgabe der Konvertierung des Wordpress-Formats ins MultiMarkdown-Format übernommen hat und dann um die Konvertierung in umgekehrter Richtung erweitert wurde, die eigentlich auch gar nicht so richtig komplex ist. Das funktioniert unter Linux wie auch - mit Activestate-Perl - unter Windows und tut seinen Zweck, auch wenn man das Problem sicherlich noch eleganter lösen könnte und es an jeder Fehlerbehandlung (und an Dokumentation bisher auch …) fehlt.
Wer auch vor diesem Konvertierungsproblem steht und wen der noch rohe Zustand des Scripts nicht abschreckt, der kann sich gerne im Git-Repository bedienen.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt