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Aufholjagd in diesem Blog

Ich hatte es schon mehrfach angerissen: die Zeit der Pandemie, insbesondere die Zeit der Lockdowns, war für mich keine produktive Zeit. Zwar haben mich keine Sorgen geplagt - ein sicherer Job, ein gut eingerichtetes (und in den ersten Monaten der Pandemie aufgerüstetes und aufgeräumtes) Home-Office, keine (zu Hause zu beschulenden) Kinder, alle gesund … Und doch. Nicht nur, dass mir die Arbeit nicht leicht von der Hand ging, auch im privaten Bereich und in den vielfältigen Hobbys und Nebenbeschäftigungen war weitgehend die Luft raus, fehlte es an Elan, fehlte es auch an Kreativität. Man sah das vielleicht an den Rückblicken zum Medienkonsum (Filme und Serien wie Bücher), der quantitativ stark zugenommen, qualitativ aber eher abgenommen hat. Man sah es vielleicht daran, dass ich nicht wie sonst mal hier, mal dort irgendein Projekt umgesetzt habe; man sah es vielleicht an der (andauernden) Pause meiner Serendipity-Aktivitäten. Und natürlich sah man es daran, dass der letzte Beitrag in diesem Blog lange Zeit vom Juni 2020 datierte (und bereits diese Beiträge waren vorproduziert) und bis in den April diesen Jahres (also 10 Monate lang!) hier Stille herrschte.

Über Ostern hatte ich dann eine Woche Urlaub, schrieb über diese “pandemische Flaute” und bemühte mich, zumindest über ein paar Ereignisse des verflossenen Jahres 2020 zu berichten. Da das zu diesem Zeitpunkt alles schon einigermaßen lange in der Vergangenheit lag, konnte man vor allem von unserem Urlaub in der Eifel und dem Verlust meiner Mailadresse thh@inter.net lesen. Ansonsten blieb es vor allem beim monatlichen Wellenreiten, wobei auch diese Linkliste mit der Zeit geschrumpft ist. Immerhin konnte ich so für ein paar Wochen wieder regelmäßig Beiträge veröffentlichen, meistens zwei pro Woche, dienstags und donnerstags; aber bald war damit schon wieder Schluss, es fehlte vor allem die Zeit für das Vorproduzieren (oder wohl richtiger Nachproduzieren) der Beiträge. Außerdem ging ein beträchtlicher Teil der Urlaubswoche schon für Projekte - namentlich die Renovierung einiger Webseiten - drauf; auch das aber schon eine angenehme Veränderung zu dem knappen Jahr davor.

Im Juli habe ich mir dann nochmal eine Woche Auszeit genommen, zunächst einmal noch die letzten Beiträge für das vergangene Jahr veröffentlicht und mich dann entschlossen, das Bloggen für das Jahr 2021 systematisch anzugehen. Soviel war passiert, so viele Projekte hatte ich bereits umgesetzt, so viele interessante (Computer-Rollen-)Spiele ausprobiert … das sollte nicht in Vergessenheit geraten und irgendwann Monate später einmal kursorisch nachgetragen werden. Außerdem ist das ein Teufelskreis: man schreibt lange nichts, dann gibt es so vieles, worüber man berichten wollte und sollte, das ist so viel und schon so lange her, aber einfach eine Lücke lassen und weiterschreiben will man dann auch nicht, insbesondere, weil man dann eigentlich auf frühere Ereignisse Bezug nehmen müsste, und so wird die Pause länger und länger. Daher habe ich zunächst notiert, was mir berichtenswert vorkam, die Themen dann einigermaßen chronologisch sortiert und auf die vergangenen Monate verteilt. Manche “zeitlosen” Themen konnte man hin und her schieben, da und dort die noch niedrige Postingzahl mit einem kleinen Füller (bspw. einem Foto) aufbessern, und mit dem Schreiben und Sortieren kamen die Ideen. Danach habe ich dann im Kalender, in Git-Repositories, bei Steam und anderswo nachgesucht, um die einzelnen Beiträge den tatsächlichen Daten zuzuordnen (bzw. sie erst nach, nicht vor dem Ereignis einzuplanen). :-) Daraus wurde dann eine Liste bis Ende Juni bzw. Mitte Juli, und die habe ich dann sukzessive abgearbeitet und dreimal die Woche (montags, mittwochs, freitags) veröffentlicht, ganz, ganz selten unterbrochen durch Artikel, die “in Echtzeit” veröffentlicht werden mussten. Angekündigt wurde dieser “frische Wind” ebenfalls wieder in einem eigenen “sticky” Beitrag.

Manches ging dabei leicht von der Hand, manches war vor allem Fleißarbeit (bspw. einige kürzere Beiträge zu Spielen, für die vor allem Screenshost anzufertigen, zu sortieren, zu bearbeiten - insbesondere zu verkleinern - waren), manche “dicken Brocken” habe ich einige Zeit vor mir hergeschoben. Durch die Liste war aber immer klar, wann ein Beitrag spätestens fertig sein muss - und natürlich bot die große Zahl an ausstehenden Beiträgen ausreichend Möglichkeiten, ähnliche Beiträge nacheinander zu verfassen, oder auch mal einige “kleinere” Themen vorzuziehen und die aufwändigeren Beiträge zurückzustellen. So habe ich den Urlaub gut genutzt und eine ganze Menge heruntergeschrieben (und auch viel Privates erledigt, das liegengeblieben war; sagen wir mal so: normalerweise mache ich den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen nicht erst im Juli …). Wichtig war aber vor allem die Liste: so standen die Themen und deren Reihenfolge fest, ich musste keine Angst haben, etwas zu vergessen, hatte aber eben auch ein enges Zeitkorsett. An den folgenden Wochenenden entstanden weitere Artikel, bspw. zum Relaunch der Webseiten von news.szaf.org und szaf.org und die großen Artikel zu den CRPGs Divinity: Original Sin 2 und Wasteland 3. Mehr als ein Dutzend Beiträge sind auch im August in unserem Sommerurlaub entstanden, neben den unmittelbar veröffentlichten Beiträgen über den Urlaub selbst. Und so waren Anfang September (fast) alle Beiträge bis in den Juli herein veröffentlicht.

Die “Master List of Blogging Posts”. Gegliedert nach Monaten, das Datum des Postings vornedran, erledigte Postings (erst) abgehakt bzw. (später) mit Leuchtmarker markiert, veröffentlichte Postings gestrichen. Später dann habe ich die Veröffentlichungs-Wochen (also jeweils einen Block von drei Postings) markiert, um ungefähr abzuschätzen, wann was erscheinen wird.

Meine Planung habe ich dabei fortgeschrieben, jedenfalls bis Ende August; diese Beiträge entstanden dann meist im September und Anfang Oktober an Wochenenden. Danach ging mir dann etwas die Puste (und die Themen) aus; man sieht, dass im September und Oktober die Zahl der Beiträge spürbar sinkt, wenn man die jeweiligen (unmittelbar geposteten) Urlaubsberichte abzieht. Das macht andererseits aber auch Sinn, schließlich habe ich von Juli an im Prinzip die Blogbeiträge eines ganzen Jahres verfasst, und da bleibt dann nicht mehr soviel Freizeit übrig; und wenn man wenig tut und erlebt, hat man auch wenig, worüber man schreiben kann. :-)

Eine solche Aufholjagd hat natürlich ihre eigenen Probleme. Gerade auf (Twitter und) Facebook, wo meine Blogbeiträge auch erscheinen, gab es teilweise etwas Verwirrung, weil man ihnen dort nicht auf den ersten Blick ansah, dass sie bis zu sechs Monate in der Vergangenheit lagen. Relevanter war, dass die Beiträge so alt waren, dass sie manche RSS-Reader bzw. -Aggregatoren (wie bspw. das bekannte Feedly) nicht angezeigt haben. Das führte dazu, dass manche (viele?) Leser, die das Blog nur auf diese Weise lesen und mir weder auf Twitter noch auf Facebook folgen, von der ganzen Mühe gar nichts mitbekommen haben. Nach dem Tagesausflug nach Berlin, vor allem aber dem Sommer- und später dem Herbst(kurz)urlaub kam hinzu, dass die “live” veröffentlichten Beiträge die ganze Startseite des Blogs eingenommen hatten, so dass die nachträglich veröffentlichten Beiträge neu erst auf Seite 2 erschienen. Das habe ich durch einen Hinweislink im “sticky” Post zum “frischen Wind” aufzufangen versucht, aber ich fürchte, vieles von der Mühe wird an einigen (oder vielen) Konsumenten vorbeigegangen sein.

Mittlerweile sind wir zwar immer noch nicht wieder “live” - dieser Beitrag wird voraussichtlich rund einen Monat später erscheinen -, aber doch so nahe “am Puls der Zeit”, dass Feedly wieder mitspielt und alles seinen geregelten Gang geht.

Ich hoffe, dass jetzt nicht direkt wieder “die Luft raus” ist; ich werde sicherlich nicht die Schlagzahl von drei (oft langen) Veröffentlichungen die Woche halten können, aber andererseits waren es ja (aufs Jahr gerechnet) auch nur ein- bis anderthalb pro Woche. :-) Jedenfalls bin ich sehr zufrieden, dass mein Jahr 2021 (im Gegensatz zum Vorjahr) einigermaßen hier im Blog abgebildet wurde. Wie das im nächsten Jahr sein wird, wird sich im nächsten Jahr zeigen.

Titelbild © vivienstock - stock.adobe.com

[Nachträglich veröffentlicht im Dezember 2021.]

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Kommentare

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onli am :

onli

FreshRSS immerhin hat die altdatierten Artikel brav angezeigt.

Die Pandemiepause ist so nachvollziehbar - ich glaube, dass bei ganz vielen vermutlich der Stress der Pandemie zu ähnlichen Entwicklungen geführt hat. Einfach keine normale Zeit.

Auch dass eine Blogpause an einem selbst nagt beobachte ich bei mir, immer wenn ich nachträglich durch den Blog gehe; wenn da Pausen sind fehlt einfach was und ich finde es schade. Dann muss ich mich erinnern, was damals bei mir los war. Selbst einfache/kürzere Artikel verhindern das bei mir.

Kurz: Glückwunsch zum Aufraffen :-)

Mario am :

Mario

Bei mir sieht es ähnlich aus, ich habe aber die Kurve noch nicht gekriegt. ;-) Mal schauen, ob ich in den nächsten Tagen (Urlaub) ein paar Artikel hinbekomme.

Es ist auf jeden Fall sehr schön, hier wieder mehr zu lesen. Die Spiele-Artikel lasse ich allerdings immer aus, ist nicht so mein Thema. :-)

Thomas Hochstein am :

Thomas Hochstein

Es ist auf jeden Fall sehr schön, hier wieder mehr zu lesen.

Das freut mich! - Und es ist/war auch schön, das zu schreiben.

Die Spiele-Artikel lasse ich allerdings immer aus, ist nicht so mein Thema.

Ja, die haben dieses Jahr einigermaßen einen Schwerpunkt gebildet. Letztlich macht aber auch das dieses Blog aus: es gibt kein festes Thema und keinen festen Plan, sondern die Schwerpunkte variieren, allenfalls mit einen Fixpunkten durch regelmäßige Artikelserien.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass sich die Inhalte mit dem Relaunch 2014 nicht nur verstetigt, sondern m.E. auch spürbar verbessert haben (ich war nach Deinem Kommentar gerade einmal in ein Durchblättern der letzten 10-11 Jahre abgetaucht :-)).

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