Die Rhein-Autofähre (nicht in Niederdollendorf!)
Navigationsgeräte sind eine tolle Sache. Insbesondere, wenn man - unerwartet - im Stau steht und der sich offenkundig als umfangreich und langwierig darstellt. Einfach das Navi aktiviert, obwohl man eigentlich die Strecke kennt, etwas warten, und schwups wird - nach der Bestätigung, dass der Stau ca. eine Stunde Zeit kosten wird - eine Alternativroute vorgeschlagen. Den Bestätigungstext kann man - man kennt ihn ja - mit voller Konzentration auf die Fahrbahn wegtippen, und schon wird man von der Autobahn herab am Stau vorbei gelotst, auf interessanten Wegen.
Irgendwann fragt man sich dann allerdings manchmal, wo das technische Gerät einen eigentlich hinleitet, während diese Überlegungen vom Beifahrersitz arglos mit dem Kommentar begleitet werden: “Ach, hier war ich, glaube ich, schon einmal, bei diesem Radausflug, wo wir auch die Fähre genommen hatten!”
Und genau in diesem Moment spricht das technische Wunderwerk zum fassunglosen Erstaunen des Fahrzeuglenkers die folgenden Worte: “In 300 Metern biegen Sie links ab - und fahren mit der Fähre.” Die glücklicherweise auch wirklich fuhr. Ununterbrochen sogar, denn es gab entweder sehr viele Ortskundige, oder - den Kennzeichen nach - sehr viele andere Navi-Nutzer, alle mit der gleichen Idee, und einen entsprechend langen Rückstau. Aber dafür gab es dann eine echte Fahrt mit der Fähre, und es hat unter dem Strich jedenfalls nicht länger gedauert als das Warten im (ursprünglichen) Stau es hätte.
(Ja, eigentlich sind Routen, die die Nutzung einer Fähre erfordern, bestätigungspflichtig. Vermutlich ein Hinweis mehr darauf, dass man auch - scheinbar - bekannte Bestätigungstexte lesen sollte, bevor man sie bestätigt.)