Leben wie im Werbefernsehen
Heute habe ich mir ausnahmsweise einmal gewünscht, ein Leben wie im Werbefernsehen zu führen.
Normalerweise ist das freilich eine grauenhafte Vorstellung: wer möchte schon von einem Waschmaschinentechniker über die Verwendung von mit "C" beginnenden Zusätzen examiniert werden und danach einem Vortrag über Lochfraß lauschen, vom fiesen Gefrierbrand angesprungen werden, seine Hände in irgendetwas baden oder mit einer Frau zusammenleben, die gänzlich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgeht und die geschwisterlichen Rivalitäten pädagogisch geschickt mit einer "Familiensuppe" [1] zur Auflösung bringt?
Heute mußte ich jedoch feststellen, daß das Putzen eines Backofens gute Chance hat, bei mir einen sehr niedrigen Platz auf der Skala der beliebten Tätigkeiten zu belegen. Und der Lohn der Mühen wirkte auch nicht recht überzeugend.
Wie angenehm wäre es da doch, einfach zu einem knallpinken Döschen, Fläschchen oder Sonstwaschen mit einem abstrus langen, von Superlativen geprägten Namen zu greifen, das übelriechende und klebrige technische Gerät mit dem Inhalt zu benetzen, etwas zuzuwarten und sodann Schmutz, Dreck und Flecken mit einem weichen Tuch und zwei flüssigen Handbewegungen einfach wegzuwischen …
[1] Muß man das verstehen wie beim Kalb(s)schnitzel oder eher wie beim Hundekuchen?
Kommentare
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Yetiszaf am :
Mit der entsprechenden Chemie ist das an und für sich kein Problem. Aber an die muß man auch erstmal rankommen …
Thomas Hochstein am :
Und am Ende ätzt man sich damit auch die Hufe weg …