Park & Rail - the Neustadt way
Dem Rhein-Neckar-Raum droht die Rhein-Neckar-S-Bahn; das ist prinzipiell gut, auch wenn deshalb überall Baustellen für dauernde Verspätungen und Anschlussversäumnisse sorgen, Bahnhöfe neu- und Bahnsteige allenthalben umgebaut werden. Aber allmählich übertreibt man es doch etwas.
Der Neustadter Hauptbahnhof hat schon vor Jahren für den mittleren Bahnsteig eine Erhöhung spendiert bekommen, weil da ja witzigerweise IC, EC und ICE halten (bei einer Stadt mit gerade 50.000 Einwohnern, einschließlich eingemeindeten Vororten - das viermal größere Ludwigshafen kann davon nur träumen). Nun wurde auch der dritte Bahnsteig aufgestockt, und logischerweise folgte dann der erste. Dazu wurde schonmal ein Drittel des Park&Rail-Parkplatzes gesperrt, und schon ziemlich komplizierte Provisorien für die Bahnsteige und deren Zugänge gezimmert. Darauf folgte die Sperrung eines Teils des etwas die Straße entlang liegenden zweiten P&R-Platzes; jetzt drohte tatsächlich ab 9 oder 10 Uhr die Parkplatznot (und in der erreichbaren Nähe gibt es natürlich keine anderen Parkplätze, erst recht keine, bei denen man es finanziell auf Dauer ertragen kann, den Tag über sein Auto abzustellen - und nein, eine auch nur einigermaßen sinnreiche Busanbindung gibt es auch nicht).
Aber das alles hält sich ja noch im Rahmen.
Nur hat man seit dieser Woche jetzt den gesamten Parkplatz abgesperrt (nicht, dass man da morgens oder abends auf der freien Fläche mal irgendetwas oder -jemand gesehen hätte), mit der Folge, dass nur noch der nichtabgesperrte Teil des ohnehin kleineren, aber auch immer gut ausgelasteten Zweitparkplatzes zur Verfügung steht, erfahrungsgemäß bis kurz vor sieben Uhr (danach ist Sense, und da sind auch schon die "verbotenen" Parkplätze ausgereizt). Wie man die Bahn nutzen soll, wenn man gar nicht sinnvoll an den Bahnhof kommt, ist eigentlich eine interessante Frage, die man wohl besser ebensowenig stellt wie die, was mit der Ankündigung "gesperrt bis 27.09.2003" geworden ist …
Zeitgleich hat man den kompletten Hausbahnsteig (Gleis 1/1a) aufgerissen, neue Umleitungen gebaut und auf den Bahnsteigen 2 und 3 jeweils einen locker 10 m hohen, massiven Stahlträger einbetoniert (!), der teilweise sinnigerweise direkt neben einer Laterne steht. Was das soll, entzieht sich noch meiner Kenntnis, aber es macht den furchtbaren Eindruck, als wolle man da ggf. eine Brücke (mit Aufzügen?) bauen, um die Bahnsteige auch für Gehbehinderte zugänglich zu machen. Wenn ja, dann wird das mit Sicherheit einfach nur monströs aussehen …
Nun ja, ich bin mal gespannt, was das werden soll. Und vor allem, ob es irgendwann auch mal fertig wird. Und letztenendes eine Verbesserung des Taktes bedeutet …
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