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Die Welt dreht sich weiter ...

… oder auch: man wird nicht jünger.

Keine besonders neue Feststellung, aber wie die Zeit vergeht, durfte ich heute feststellen, als ich meine allmonatliche Dienstschicht beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst ableistete. Man bat mich nämlich, mal eben eine Patientin nach Einweisung vermittels Rollstuhl in die nahegelegene Medizinische Aufnahme zu befördern, was ich dann auch tat. Dort war recht viel los, und so wartete ich, bis sich der junge Mann im weißen Kittel mir zuwandte, und überlegte dabei die ganze Zeit, ob das wohl ein ungewöhnliche gekleideter Aufnahmepfleger sei oder doch der Arzt.

Die Überraschung - für uns beide - kam, als ich dann an die Reihe kam und wir uns Aug’ in Aug’ gegenüberstanden: handelte es sich dabei doch nicht nur um den Aufnahmearzt, sondern um einen alten Kollegen. Nun ist es das eine, mal am Rande gehört zu haben, daß jemand sein Medizinstudium abgeschlossen habe, aber etwas völlig anderes, dann plötzlich einem alten Bekannten, mit dem man in den langen Jahren seit 1994 doch (mehr als) den einen oder anderen Sanitätsdienst oder Lehrgang und mehr als eine Besprechung oder Dienstschicht als Rettungssanitäter gemeinsam verbracht hat, plötzlich sozusagen auf der "anderen Seite" als Assistenzarzt wiederzusehen. :-)

Viele Hun^WKinde sind des Ha^WSanis Tod

Heute folgte der zweite Tag des diesjährigen Hüttenbaus, der ebenso wie der gestrige erste Tag sehr angenehm verlief. Für mich jedenfalls. Der junge Kollege aus Speyer, der mit mir zusammen über die versammelte Schar wachte (und das schon seit Montag!), mag das möglicherweise anders sehen. Obwohl, was gibt es netteres als eine ganze Gruppe Mädchen primär im Grundschulalter, die vor einer der Hütten stehen und laut kreischend verkünden, ihre (17jährige) Betreuerin "habe sich in einen Sani verliebt"? *eg* (Ich hoffe mal, ich war nicht gemeint; nachdem man aber später mein Alter erschreckend genau schätzte, nehme ich das nicht an. ;-))

Das kann dann nur noch übertroffen werden von einer wilden, ungefähr 10köpfigen Horde, die ein tolles Spiel gefunden hat: man kann dem Sani seine Basecap wegnehmen. Und alles, was er im Gürtelholster hat. Und das Handy. Und alles, was er in den Taschen hat. Und selbst, wenn er vier von uns auf einmal festhalten kann - wir sind einfach zu viele. *veg* Verhängnisvoll natürlich, wenn man das Spiel auch nur einmal am Anfang mitspielt …

Am Ende fand sich dann aber noch ein passender Deal - "wir lassen die Sanis in Ruhe, und sie zeigen uns dafür den Krankenwagen". Damit waren dann alle zufrieden, und die Enttäuschung war beim heute schon am Mittag endenden Einsatz nur deshalb groß, weil für das abendliche Grillen und die folgende Übernachtung kein Sanitätsdienst mehr angefordert war. :-)

 

Hüttenbau und Oldtimershow

Same procedure as every year, Thomas: Ferienprogramm des Jugendamtes, Hüttenbau auf dem Abenteuerspielplatz, Sanitätsdienst - you know the drill.

Dieses Jahr zum ersten Mal mit unserem neu erworbenen (heißt: in einem Nachbarstandort ausrangierten) KTW aus seeligen Zeiten des Katastrophenschutzes, der … schon ein wenig älter ist. Genau genommen bin ich wohl der einzige von uns dreien, der noch älter als dieses Vehikel ist. Aber wenn man nicht vergißt, daß er beim Tanken Bleiadditiv braucht, daß "Servo" ein Fremdwort ist und die Bremsanlage massiven Tritt erfordert, um das Fahrzeug auch tatsächlich merklich zu verlangsamen, wenn man den "Knochen" (Batteriehauptschalter) kennt und vor allem sich daran gewöhnen kann, daß beim Bau der Karosserie ersichtlich Zwerge Pate standen, so daß das linke Knie sich nach dem Auskuppeln deutlich oberhalb des Lenkrades befindet (und entsprechend abgeknickt ist), wenn, ja, wenn, dann ist das ein recht nettes Fahrzeug. Und - es hat Blaulicht, es hat sogar ein Signalhorn (das man lieber nicht hören möchte), es hat Funk, und, am wichtigsten: es ist so alt, daß es mit Sicherheit nicht von anderen Dienstbereichen ausgeliehen wird und - wie die früheren Fahrzeuge des Bereichs Einsatzdienste - dann als bedauerlicher Totalschaden endet. ("Neubeschaffung? Sorry, leider keine Mittel.")

Dafür verlief der Einsatz an sich dieses Jahr bisher sehr angenehm: die Kinder waren nett und nicht allzu nervig, die Kollegen hatten die Sache so im Griff, daß ich mich tatsächlich auf das Tragen der Verantwortung (und die Essensbeschaffung) beschränken konnte. So darf das immer sein.