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Das "Erraten" geheimer URLs

Ab und an hat man als Nutzer den Wunsch, ein Dokument, ein Bild oder eine andere Datei mit Freunden, Bekannten oder Kollegen zu teilen. Dafür lassen sich mittlerweile Cloud-Speicherdienste wie Dropbox, Google Drive oder auch Microsofts OneDrive nutzen, die nicht nur Dateien speichern, sondern auch zwischen verschiedenen Rechnern synchronisieren und für Dritte abrufbar machen können. Zumindest früher war es hingegen üblich (und ist vielleicht auch jetzt noch hier und da verbreitet), einfach den eigenen Webspace für diese Zwecke zu nutzen, also die Datei hochzuladen und den Adressaten die URL bzw. den Link mitzuteilen.

Security by obscurity

Gar nicht so selten wurde dabei - und wird auch weiterhin bei den Cloud-Diensten - darauf gesetzt, dass schon niemand den richtigen Dateinamen wird erraten können, so dass auf Zugriffskontrollen (im einfachsten Falle per .htaccess-Datei des Webservers oder vergleichbaren Mechanismen) verzichtet wird. Gerade bei den Cloud-Diensten ist eine Zugriffskontrolle oft auch nur möglich, wenn jeder Nutzer selbst über einen Account bei diesem Dienst verfügt, was nicht immer der Fall ist. Diese Vorgehensweise stellt natürlich ein kalkuliertes Risiko dar, geht aber meistens wohl gut - wenn man die simple Vorsichtsmaßnahme beachtet, seinem Webserver zu verbieten, Verzeichnisinhalte anzuzeigen, und wenn die URL nicht auf irgendeine Weise Dritten - insbesondere einer Suchmaschine - bekannt wird. Letztere Gefahr sollte man nicht unterschätzen; führt bspw. aus dem zu teilenden Dokument ein Hyperlink zu anderen Inhalten, übermittelt der Browser die “geheime” URL in der Regel als Teil des Referer-Headers. Als böse Falle können sich auch Webserver-Zugriffsstatistiken erweisen, die ungeschützt im Netz stehen, oder auch Browser und deren Add-Ins, die zu welchem Zweck auch immer die Adressen der besuchten Webseiten bzw. -dokumente an Dritte übermitteln, oder Proxy-Server, oder ungesicherte WLANs, oder … Insgesamt erscheint das Risiko jedoch überschaubar.

Wirklich problematisch allerdings wird es, wenn die “geheime” URL sich erraten oder durch simples Ausprobieren erreichen lässt. Und dieses Problem haben - prinzipbedingt - die beliebten URL-Verkürzer wie bit.ly, goo.gl und Co.

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