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Battletech: Aller guten Dinge sind drei

Vor einigen Tagen hatte ich über Battletech berichtet; nun möchte ich einige Erfahrungen nachschieben. Inzwischen habe ich das Spiel nämlich zum dritten (!) Mal begonnen.

Zum ersten Mal habe ich mich schon am ersten Abend nach den ersten “richtigen” Missionen für einen Neuanfang entschieden - ich hatte vieles ausprobiert und dabei einige sicherlich unkluge Entscheidungen getroffen. Nun fühlte ich mich in der Bedienung einigermaßen sicher und wollte die Sache noch einmal von vorne angehen.

Danach lief es recht gut, ich habe einige Abende lang mit Vergnügen gespielt und einen guten Teil der Story-Missionen hinter mich gebracht: das Tutorial und den Tag der (geplanten) Krönung (mit vorhersehbarem Ausgang), die erste Mission mit meiner Söldnertruppe, nach der man zum ersten Mal in das eigentliche Spielmenü auf dem eigenen Raumschiff gelangt, ich habe einen geheimen Wohltäter kennengelernt und war auf Axylus, auf Weldry, auf Panzyr, auf Smithon und dessen Mond, und ich habe diverse Missionen gespielt.

Allmählich hatte ich aber das Gefühl, mich in einer Sackgasse zu befinden: alle Missionen waren schwierig, die Gegner sehr oft übermächtig, nach jeder Mission musste ich wochenlang Mechs und Piloten zusammenflicken, und ich hatte die ersten drei oder vier Charaktere an Kündigung oder Tod verloren. Der Schwierigkeitsfaktor erschien mir viel zu hoch, und ich stand im Prinzip immer noch mit den Mechs aus meiner ersten Mission da, ergänzt um einen Dragon als schweren Mech, der aber für die meisten Gegner auch kein rechter Gegner war.

Also habe ich mich etwas belesen, nachgedacht und dann schweren Herzens nochmal von vorne begonnen - bzw. den Spielstand vor der ersten eigenen Mission (also nach der fehlgeschlagenen Krönung) geladen. Schon diese Mission ging dabei ganz anders aus als bei den ersten Durchläufen: statt haufenweise zusammengeschossenen Mechs stand ich am Ende mit marginalen Schäden da. Und so war es war es bei meinem vorherigen Versuch auch weitergegangen: jede Mission ein Kampf, schwere Schäden - Verluste von Armen, Beinen und Waffensystemen - völlig normal, Totalausfälle mindestens eines Mechs der Regelfall. Ich war nach vielen Missionen und insbesondere den Story-Missionen froh, wenn noch ein Mech auf den Beinen stand und ich den Gegner mit letzter Kraft besiegen konnte.

Bei diesem dritten Anlauf habe ich dann vieles anders gemacht:

Anpassung der Ausstattung

Zunächst habe ich die Mechs nicht so belassen, wie sie im Auslieferungszustand sind, sondern sie umgebaut. In der Regel will man auf jeder Mission Mechs für verschiedene Aufgaben dabeihaben: den flinken, aber empfindlichen und schwach bewaffneten Kundschafter, den “Raketenwerfer” zur Feuerunterstützung, einen stabilen “Nahkämpfer”, vielleicht Scharfschützen oder hochmobile “Scharmützler”.

Für mich gab es dabei zu Anfang zwei wichtige Schritte: ich habe den Shadow Hawk, über den man von Anfang an verfügt, zur Feuerunterstützung um- und ausgebaut. Dieser Mech ist dafür ganz ausgezeichnet geeignet, weil er ausreichend viele Montageplätze für Raketenwerfer hat. Ein 15er-, ein 10er- und ein 5er-Werfer mit Langstreckenraketen erlauben formidable Beschusssalven mit hoher Reichweite, die einen kleinen Mech auf einen Schlag - oder in zwei Runden - komplett vom Platz fegen können, erlauben aber noch ausreichend Munition und Sprungdüsen.

Und zum anderen habe ich bei den übrigen Bots die Panzerung massiv ausgebaut - meistens bis zum Maximum oder in dessen Nähe, unter Verzicht oder Umstellung der Bewaffnung. Das erscheint mir mit der wichtigste Punkt an meinem Erfolg gewesen zu sein - zumindest die Mechs, die “mitten im Feuer” stehen, halten jetzt deutlich mehr aus.

Anpassung der Taktik

“Schau wohin Du schaust!” ist wohl eine der wichtigsten Lehren, die man bei Battletech mitnehmen kann. Es macht keinen Sinn, gegnerische Mechs wahllos zu beschießen, und es genügt nicht, das Feuer auf einen zu konzentrieren; entscheidend ist es, ihn von der Seite (und zwar immer von derselben Seite) und/oder von hinten unter Feuer zu nehmen. Das zeigt schnelle Erfolge. Dazu gehört es auch, auf Mobilität zu setzen; ein Lauf oder ein Sprung - insbesondere ein Sprung, weil man sich dabei in jede beliebige Richtung drehen kann - in die gewünschte Positionm wirkt Wunder.

Genauso wichtig - und da hapert es bei mir manchmal noch mit der Umsetzung - ist es, umgekehrt dem Gegner nicht die verwundbare oder gar beschädigte Seite zuzuwenden. Ersteres klappt schon ganz gut; ich achte jetzt sorgfältig darauf, dem Gegner (wenn möglich) die Front zuzuwenden. Nach Beschädigungen meinen Mech für den Rest der Mission in die richtige Richtung zu drehen und dem Gegner die intakte Seite zuzuwenden, das funktioniert noch nicht so gut; daran muss ich noch mehr denken.

Außerdem habe ich sehr viel größere Pausen zwischen den einzelnen Story-Missionen gelassen und stattdessen eine Vielzahl von “normalen” Missionen gespielt, um so Geld und vor allem neue Mechs anzusammeln. Bei der Auswahl der Missionen bin ich zudem vorsichtiger gewesen und habe solche, die ich bereits als schwierig kennengelernt hatte, lieber erst einmal ausgelassen.

Erste Ergebnisse, neue Herausforderungen

Der Erfolg hat sich schnell eingestellt: in den meisten Missionen war ich der Gegenpartei weit überlegen. Erhebliche Schäden an meinen Mechs sind selten geworden, und wenn einmal ein Arm oder Bein verloren geht, überlege ich ernsthaft, ob ich die Mission nicht neu starte oder einen vorherigen Spielstand lade. Totalverluste habe ich noch gar nicht erlebt.

Wo ich in den Story-Missionen bislang nur “gerade so” durchgekommen bin, agiere ich jetzt vorsichtig, aber ohne große Probleme. Auf Axylus, beispielsweise, hatte ich beim ersten Durchgang nur knapp überlebt; diesmal habe ich es ohne relevante Schäden bis zum Endkampf geschafft, und auch in diesem ohne erhebliche Beschädigungen oder gar Verluste die ersten Gegner ausgeschaltet. Ich hatte sogar Gelegenheit, Zielübungen auf den Hauptgegner zu machen und so den Quickdraw nach der Mission an mich zu bringen. So habe ich mit der Zeit ein Vermögen von mehr als 10 Mio. und einen ganzen Stall an Mechs zusammengetragen, darunter eine ganze Reihe schwere Mechs von bis zu 75 Tonnen. Und es macht eine Menge Spaß, wenn man zur Abwechslung mal deutlich überlegen ist und nicht immer nur zusammengeschossen wird.

Ich merke aber, dass ich immer noch etwas unflexibel bin und meistens - gleichgültig welche Art von Mission, gleichgültig welches Gelände - bei der selben Zusammenstellung meiner Truppen bleibe, die sich allerdings auch bewährt hat. Derzeit ist das meistens ein Wolverine, ein Quickdraw, ein Orion und - als “Gunboat” - immer noch der gute alte Shadow Hawk. Ich sollte vielleicht noch mehr versuchen, Typ und ggf. Bewaffnung auf die Mission abzustimmen.

Der Orion ist der Kern meiner “Lance”.

Auch bin ich noch nicht sicher, die Entwicklung meiner Mech Warrior optimal geplant zu haben; ich werde vor allem daran denken müssen, “Nachwuchs” heranzuziehen und nicht immer dieselben vier oder fünf einzusetzen.

Mein Hauptproblem ist aber im Moment das schlechte Verhältnis zu den Piraten: ich stehe kurz vor der schlechtesten Reputationsstufe (“loathed”), und ich hatte nicht bedacht, dass die Piraten diejenige Fraktion sind, die den Schwarzmarkt betreibt. Nach langen, langen Monaten und Jahren hatte ich jetzt endlich das Ereignis, das mir dazu Zutritt gewährt, aber statt der üblichen 500.000 kostete es mich 2,5 Mio., und auch auf die Preise gibt es einen 50%igen Aufschlag. Und auf dem Schwarzmarkt gibt es das richtig gute Zeug an Ausrüstung! Dummerweise ist es gar nicht so leicht, die Reputation wieder zu verbessern, denn aufgrund des schlechten Verhältnisses kann ich von den Piraten nur Missionen des Schwierigkeitsgrades 0.5 oder 1 einnehmen - solche aber finde ich bisher nicht. Ein echter “Catch 22”; wie (und ob) ich dafür eine Lösung gefunden habe, werde ich in meinem nächsten Beitrag berichten.

Geholfen haben mir bei meinem neuen Anlauf folgende Quellen:

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