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Eine vollständige Tastatur ist Goldes wert

Seit 2018 nutze ich beruflich keinen Desktoprechner mehr, sondern einen Laptop - stationär an einer Dockingstation mit zwei großen Bildschirmen, Tastatur, Maus und Drucker, aber auch mobil. Die erste Generation der Laptops war dabei durchaus nobel: ein ThinkPad X1 Yoga als Convertible, d.h. mit Touchscreen und nach “Umklappen” der Tastatur auch als übergroßes Tablet nutzbar. Dieser Aspekt war mir gar nicht wichtig - anderen freilich schon -, aber die Leistungsfähigkeit und die lange Akkulaufzeit (locker sechs Stunden und mehr) waren ausgesprochen praktisch.

Nach vier Jahren folgte turnusgemäß der Austausch der Hardware, und der neue Laptop ist ein Dell Latitude 5320, ebenfalls ein Convertible, aber - schon optisch erkennbar - doch spürbar kleiner. Im Echtbetrieb war der kleinere Bildschirm dabei nicht von besonderer Bedeutung … aber erst, als ich mit dem Gerät das erste Mal mobil gearbeitet habe, fiel mir der echte Nachteil auf: die Tastatur ist ebenfalls kleiner, und es fehlt ein vollständiger Tastenblock für die Navigation. Cursortasten gibt es natürlich, auch Home (respektive “Pos1”) und End (bzw. “Ende”), aber es fehlt PgUp und PgDn - und das fällt mir wirklich sehr unangenehm auf, denn ich nutze diese Tasten sehr intensiv, gerade auch um einmal schnell durch ein Dokument zu blättern. Sicher, man kann den Touchscreen verwenden, aber ich arbeite lieber tastatur-orientiert. Dazu kommt noch, dass auch das Touchpanel keine gesonderten Tasten mehr hat, sondern stattdessen das Panel selbst die Tastenfunktion wahrnimmt, und es fehlt natürlich der für Thinkpads typische Trackpoint. Damit fällt eine weitere Möglichkeit der einfachen Navigation - Trackpoint und obere Buttons - weg.

Und, last but not least: die Zeiten, wo man einen mobilen Arbeitstag - mit Pausen - mehr oder weniger ohne Ladegerät durchstehen konnte, sind definitiv vorbei. Nach drei, vier Stunden braucht das Gerät dringend eine Steckdose.

Immerhin hat Google mir mittlerweile verraten, dass die Cursortasten des Dell zusammen mit fn als PgUp und PgDn arbeiten (im Gegensatz zu den anderen mehrfach belegten Tasten fehlt der entsprechende Aufdruck auf den Tastenkappen), aber auch das ist keine optimale Lösung, zumal nicht, wenn man dazu Ctrl und/oder - wie ich gerne - ggf. auch Shift zum Markieren verwendet. Dann muss man im Extremfall drei Modifikatortasten drücken, und das ist nicht gut.

Erst dadurch ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig mir für ein effizientes Arbeiten eine vollständige Tastatur ist. Ich komme mit etwas Übung damit klar, dass jeder Laptophersteller die Tasten woanders anordnet, teilweise unten, teilweise oben über der Tastatur, aber es fällt mir sehr schwer, wenn wesentliche Tasten fehlen.

Das ist etwas, was ich für meinen nächsten privaten Laptop - wenn ich mir denn noch einmal einen anschaffe - auf jeden Fall im Blick behalten muss.

Titelbild © Jörg Rofeld - stock.adobe.com

[Nachträglich veröffentlicht im April 2022.]

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Kommentare

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onli am :

onli

Mir geht es da ähnlich, sowas stört mich gerade bei Laptops und macht wenn ich meine Laptoptastatur mal benutze alles etwas schwieriger. Aber mich stört mittlerweile auch die nicht-standardgemäße Anordnung meiner regulären Tastatur. Ich benutze momentan mit der Ajazz AK33 eine sehr günstige mechanische Tastatur und ich mag ihr Tippgefühl. Aber sie hat nur 82 Tasten, wobei der Block mit BildAuf/Ab als Spalte am äußersten Rand angeordnet ist. Mittlerweile komme ich damit zurecht, aber es brauchte eine Weile. Es erscheint mir unnötig, so wie auch ein paar der anderen Platzeinsparungen wie die Pfeiltasten direkt an einem verkleinertem rechten Shift zu haben, das führt zu Vertippern.

Auf den Ziffernblock dagegen kann ich wirklich verzichten, darin sehe ich viele Vorteile für die Haltung mit der Hand an der Maus.

Meine Ideallösung wäre eine mechanische Tenkeyless-Tastatur - also Standardlayout, nur ohne Ziffernblock. Davon gibt es schon nicht Unmengen. Dann noch weniger mit Kabel und nur weißer Tastenbeleuchtung (statt kabellos und RGB). Aber ausgerechnet das Ajazz AK40 würde passen und ist spottbillig (wohlgemerkt, ich bin kein ausgesprochener Fan der Firma, hatte breit gesucht und die hier zufällig gefunden). Alternativ und sicher etwas besser die Keychron C1. Fällt mir dann aber auch wieder schwer den Kauf zu rechtfertigen, wenn ich zwei funktionierende Tastaturen (neben dem AK33 noch eine hervorragende normalgroße mechanische Cherry-Tastatur) bereits hier habe.

Ich müsste jemanden finden der eine meiner alten Tastaturen übernehmen will ;-)

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