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Galaxy Quest

Heute scheint das Fernsehprogramm einen vorgezogenen Ausgleich für die morgen vorgesehene Gleichschaltung aller vier großen Sender zwecks Sprechblasenwettproduktion vornehmen zu wollen: gibt es doch mit Bodyguard, Galaxy Quest und Saving Private Ryan direkt drei große Filme im Angebot.

Nachdem ich zwei derselben schon - mehrfach - gesehen habe, aber mich seit vielen Monaten vergeblich bemühe, Galaxy Quest auszuleihen und seit dem daraufhin vorgenommenen Kauf noch nicht zum Anschauen gekommen bin *seufz*, entscheide ich mich dafür. Und ich habe es keinesfalls bereut!

Die Storyline von Galaxy Quest ist schnell erzählt: die Darsteller einer seit gut anderthalb Jahrzehnten abgehalfterten, im Niveau noch unterhalb von Star Trek (ja geht denn das?!) angesiedelten SF-Serie tingeln von Convention zu Convention, von Werbeveranstaltung zu Werbeveranstaltung, um noch den einen oder anderen Dollar mit ihren völlig übergeschnappten und wüst kostümierten Fans zu machen, haben sie doch schauspielerisch danach nichts mehr auf die Reihe bekommen. Sei es der vor allem auf sein Ego bedachte "Held" der Serie, der tapfere Commander der "Protector", sei es das Spock-Imitat Dr. Lazarus, der besseren Zeiten als Bühnenschauspieler nachtrauert und sich verbissen weigert, seinen beschwörenden "Erkennungssatz" über Hämmer, Söhne und geschworene Rache von sich zu geben, sei es die Computerwiederholerin, deren einzige Aufgabe in der Serie das Wiederholen von Anfragen an den Computer und von dessen Antworten in jeweils eigenen Worten war - sie alle sind längst angeödet von dem, was sie tun (müssen), um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und von den fanatischen Fans, die ganz in der Scheinwelt der Serie leben.

Daher fallen ein paar besonders eifrig um Originaltreue bedachte Fans zunächst gar nicht aus dem Rahmen. Das Besondere an ihnen ist allerdings - sie sind echt. Echte Aliens, unterdrückt von einer gewalttätigen Rasse, geniale Wissenschaftler und Techniker zwar, denen aber nicht Lug und Trug völlig fremd sind, sondern auch das Konzept von erfundenen Geschichten. Oder Fernsehserien und Schauspielern …

Sie haben daher die vor langer Zeit ausgestrahlte Serie für bare Münze genommen und als "historische Dokumente" aufgefaßt, ihre Gesellschaft nach deren Vorbild umgemodelt und mal eben Raumschiffe, Waffen und die ganze Technologie bis ins kleinste Detail originalgetreu zur Bühnendekoration entwickelt - mit dem kleinen Unterschied, daß sie echt ist und auch funktioniert. Jetzt wenden sie sich hilfesuchend an den tapferen Helden, den unbesiegten und unbesiegbaren Commander der "Protector" und seine Crew, die ihnen im Kampf gegen die endgültige Vernichtung ihrer Rasse beistehen sollen …

Das führt zu zwerchfellerschütternden Momenten, aber auch zu manch tragischem Geschehen, und insgesamt zu einem genialen Film, den man einfach gesehen haben muß.

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Kommentare

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Oszedo am :

Oszedo

Ja, der Film war richtig gut. Ich wollte mir den auch schon länger mal anschauen, kam aber nicht dazu und war dann ganz froh, dass er nun endlich mal im Fernsehen lief. ;-)

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