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Anbieter von Mietservern

Seit bald 15 Jahren nutze ich Mietserver; ursprünglich ausschließlich bei 1&1, zwischendurch mal bei Alturo, dann auch bei Strato, später bei Hetzner. Und es ist jetzt mehr als 10 Jahre her, dass ich - nach mehreren Berichten über Verbesserungen des Angebots bei 1&1 - zum letzten Mal meine Präferenzen zu dem Thema geäußert und verschiedene Anbieter verglichen habe.

Preislich versuche ich für Mietserver die “magische” Schwelle von 50,- € nicht zu überschreiten. Außerdem möchte ich auf jeden Fall ein fertiges, minimales Debian-Image haben, den rDNS-Eintrag konfigurieren können und irgendeine Möglichkeit haben, auch im Fehlerfall auf die Maschine zuzugreifen, am besten eine serielle Konsole, sonst ein Rescue-System. Schön, wenn es optional weitere IP-Adressen gibt; gut auch, wenn Technik und Support verlässlich sind (wobei das im Vorfeld ja immer schlecht zu beurteilen ist). “Fair use”-Traffic oder ein ausreichend großes Inklusiv-Paket sind Pflicht, Portsperren gehen gar nicht; ansonsten gilt für CPU-Leistung, RAM und Platte “je mehr, desto besser”.

Aus diesem Blickwinkel steht Hetzner seit Jahren im Preis-Leistungs-Verhältnis ganz vorne. Eine serielle Konsole gibt es nicht, dafür lässt sich das aufgespielte Image insbesondere hinsichtlich der Partitionierung konfigurieren, und der Service ist allererste Klasse. Für rund 50,- € gibt es dort 32 GB oder 64 GB RAM mit 4 TB (oder 500 GB SSD) Plattenplatz als RAID (für den “kleinen” Hauptspeicher) bzw. die Hälfte für den großen Speicher. Bei diesen Zahlen ist Virtualisierung quasi ein Muss; normale Web-/Mail-/DB-Server werden diesen Ausbau kaum sinnvoll ausreizen können. IPs lassen sich zubuchen, FTP-Backupplatz kostet extra.

1&1 und Strato sind da ziemlich weit abgeschlagen; dort bekommt man für 50,- € 8 GB RAM und 1 TB HDD (1&1) bzw. 16 GB RAM und 2 TB HDD (Strato), dafür aber mit serieller Konsole. Manitu ist mittlerweile preislich überraschend konkurrenzfähig geworden und bietet für (nur) 10,- € mehr immerhin 16 GB RAM und 2 TB HDD (oder für 10,- € weniger 8 GB RAM und nur 500 GB HDD), auch hier ohne serielle Konsole und vor allem mit einem Traffic-Freikontingent, nachdem nicht etwa die Anbindung gedrosselt wird wie bei den anderen Anbietern, sondern der Zusatztraffic berechnet - das sollte man im Blick haben.

Übrigens muss es gar nicht mehr zwingend ein dedizierter Server sein; auch vserver mit ausreichender Leistung und vor allem einer Virtualisierungstechnik, die einen eigenen Kernel ermöglicht, können eine durchaus brauchbare Alternative darstellen, die vor allem zusammen mit SSDs wieselflink sein kann. Gut fahre ich derzeit mit einem vserver von Hetzner, wo allerdings seltsame Basteleien mit einer nicht öffentlich geroutetet IP betrieben werden, die per NAT auf eine geroutete IP umgesetzt wird. Schön auch das Angebot von netcup, wo es für kleines Geld durchaus einiges an Leistung zu erwerben gibt. Beide Anbieter nutzen KVM zur Virtualisierung. Auch 1&1 setzt mittlerweile auf VMWare; Strato hingegen virtualisiert mit Virtuozzo, das will man eher nicht.

Oh, und wenn man keine besonderen Dienste (Newsserver, IRC, …) betreiben möchte oder unbedingt vollen Konfigurationszugriff auf den Mail- oder Webserver braucht, dann kann fürs Webhosting auch Uberspace eine valide Alternative sein: shared hosting, aber sehr flexibel und mit Shellzugriff.

Was sind eure Erfahrungswerte, Empfehlungen und Vorlieben?

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Kommentare

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Dirk Deimeke am :

Dirk Deimeke

Damit machst Du aber ein riesengrosses Fass auf, Thomas.

Kurz: Ich bin bei Hetzner, Netcup und Uberspace und das sind dann auch gleiche meine Empfehlungen für physikalische Server, virtuelle Server und Webspace.

Wenn es mehr als "Support von der Stange" sein soll, dann Manitu statt Hetzner. Hetzner ist deshalb günstig, weil sie sich (gemäss ITIL) an feste Prozeduren halten. Die helfen nur leider nicht, wenn sich Hardwarefehler nicht durch diese Prozeduren finden lassen. Das Problem hatte ich vor einigen Jahren (bei mir im Blog mal nach Hetzner suchen und im Artikel von 2012 in die Kommentare schauen).

Domains und DNS lasse ich auch durch Hetzner erledigen.

Thomas Hochstein am :

Thomas Hochstein

QUOTE:
Ich bin bei Hetzner, Netcup und Uberspace und das sind dann auch gleiche meine Empfehlungen für physikalische Server, virtuelle Server und Webspace.

Also sind wir exakt einer Meinung. :-)

Danke auch für Deine Empfehlungen für "Spielmaschinen"! Das merke ich mir direkt vor.

tux. am :

tux.

Ich habe meine Server immer schon bei Netcup gehabt, und seit die da diesen schrecklichen Linux-vServer durch KVM ersetzt haben, habe ich auch nix mehr daran auszusetzen. Klar, der Support mag nicht ganz so frisch sein wie der von Hetzner - dafür hat Hetzner auch mal defekte Images (z.B. bot Hetzner sehr lange ein FreeBSD-Image an, das nicht mal installiert werden konnte, was sie auf Nachfrage auch mitbekommen haben).

Meine einfachen Websites, die einfach nur laufen sollen, lagere ich gelegentlich auf Uberspaces aus. Kostet zwar ein paar Euro im Monat, aber der Support ist einfach mal erste Sahne.

1&1, Strato und ähnliche Läden kommen mir nicht in die, sozusagen, Tüte. Die haben sich ihren schlechten Ruf hart erarbeitet.

Dirk Deimeke am :

Dirk Deimeke

Nachtrag: Wer "nur mal schnell" eine Spielmaschine benötigt ist - in dieser Reihenfolge - mit DigitalOcean, Vultr und Linode gut beraten. Es gibt meistens Promo-Codes mit einem Guthaben von 10 US Dollar.

onli am :

onli

Scaleway kann man noch dazunehmen, und OVH wahrscheinlich auch. Wobei diese Maschinen deutlich mehr als Spielmaschinen sein können.

Dirk Deimeke am :

Dirk Deimeke

"Spielmaschinen" bezieht sich für mich vor allem darauf, dass sie sehr schnell verfügbar sind (es braucht noch nicht einmal eine Minute) und genauso schnell wieder zerstört werden können.

Für einen dauerhaften Server finde ich die von mir genannten Anbieter zu teuer.

onli am :

onli

Okay. Ich wollte unterstreichen, dass man damit auch produktive Seiten hosten kann. Wie auch immer man das definiert.

Teuer – naja, kommt auf die Größe an. Verglichen mit den 50€ für den Rootserver ist ein 5€-DO-Server richtig günstig. Wenn er dann ausreicht. Aber wem erzähl ich das? ;-)

Dirk Deimeke am :

Dirk Deimeke

:-)

Man muss wirklich vergleichen. Mittlerweile haben "die kleinen" auch 1 TB Tranfervolumen. 512 MB RAM finde ich sehr knapp, für den gleichen Preis bekomme ich bei Vultr 768 MB Memory und bei Linode 1 GB..

Diese Anbieter sind vor allem wegen der wahnsinnig schnellen Bereitstellung und der minutengenauen Abrechnung interessant.

onli am :

onli

Ram war tatsächlich für mich der ausschlaggebende Punkt, pc-kombo bei scaleway zu hosten – die starten bei 2GB. Der Prozessor mag etwas schwächer sein, aber die Anwendung cached alles rechenintensive im Arbeitsspeicher. Am Ende war es dann trotzdem schneller.

Dsa ist auch der Grund, warum ich bei s9y den Cache noch weiter ausbauen und verbessern will.

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