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Geht, geht nicht, geht, ...

Nein, es soll heute nicht um Fahrtrichtungsanzeiger, vulgo Blinker, gehen, sondern um einen großen deutschen Freemailanbieter, der sog. "Fun-Domains" anbietet, d.h. die Registrierung von E-Mail-Adressen nicht nur unter der Hauptadresse des Dienstes ("example@freemailer.example"), sondern auch unter weiteren Domains anbietet ("example@cooler-hase.example").

Dieser Anbieter hat offenbar derzeit Probleme mit der Synchronisation der Benutzerdaten zwischen seinen Mailservern, was mir deshalb auffiel, weil eine E-Mail an eine bestimmte Adresse nicht zustellbar war, bei einer Überprüfung der Adresse diese aber gültig erschien. Nachdem dennoch eine weitere Mail als unzustellbar zurückging, habe ich das Phänomen gestern dann etwas systematischer - unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Scripts - untersucht, mit überraschendem Ergebnis.

Gegenstand der Versuchsreihe war die Zustellung einer E-Mail an die Adresse "example@quantentunnel.de", die eigentlich existieren sollte.

1. Versuch:

mx0.gmx.net GMX Mailservices ESMTP {mx019}
EHLO testhost.example.org
250 mx0.gmx.net GMX Mailservices
MAIL FROM:<mailtest@testhost.example.org>
250 2.1.0 ok {mx019}
RCPT TO:<example@quantentunnel.de>
250 2.1.5 ok {mx019}
QUIT
221 2.0.0 GMX Mailservices {mx019}

Geht! - Also, 2. Versuch:

mx0.gmx.net GMX Mailservices ESMTP {mx071}
EHLO testhost.example.org
250 mx0.gmx.net GMX Mailservices
MAIL FROM:<mailtest@testhost.example.org>
250 2.1.0 ok {mx071}
RCPT TO:<example@quantentunnel.de>
550 5.7.1 We do not relay - access denied {mx071}
QUIT
221 2.0.0 GMX Mailservices {mx071}

Geht nicht?! - Hm. 3. Versuch:

mx0.gmx.net GMX Mailservices ESMTP {mx116}
EHLO testhost.example.org
250 mx0.gmx.net GMX Mailservices
MAIL FROM:<mailtest@testhost.example.org>
250 2.1.0 ok {mx116}
RCPT TO:<example@quantentunnel.de>
250 2.1.5 ok {mx116}
QUIT
221 2.0.0 GMX Mailservices {mx116}

Geht doch?!

Offensichtlich ist der Freemail-Anbieter den naheliegenden Weg gegangen, zur Lastverteilung hinter den nach außen mit nur einem Namen (mx0.gmx.net) und einer IP-Adresse (213.165.64.100) auftretenden Maileingangsserver (MX) in Wahrheit eine ganze Farm von Servern zu stellen. Wenn man sich mit diesem Maileingangsserver verbindet, wird man dann durch einen Loadbalancer auf irgendeine aus einer Vielzahl von tatsächlichen Maschinen verbunden, die nur an ihren Angaben im SMTP-Dialog zu erkennen und zu unterscheiden sind (siehe oben bspw. "mx116").

Und der Erfolg einer Mailzustellung ist derzeit offensichtlich davon abhängig, welchen tatsächlichen MX aus diesem Pool man "erwischt". "mx019" und "mx116" kennen die Adresse, "mx071" nicht …

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